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Übers Herrenklo direkt auf die Bühne

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Das „kleine theater herne“ heißt nicht ohne Grund so. Aber in vielem sind die Theaterleute an der Neustraße groß – in der Liebe zum Schauspiel, im Improvisieren, im Durchhalten.

  • Kult: Die ehemalige Kneipe als Kasse, Verkaufsthresen…©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Der Theatersaal ist nicht größer als ein Wohnzimmer. Hinter den Kulissen haben die Schauspieler kaum Beinfreiheit: Stücke mit großem Ensemble sind nicht drin, denn in der Garderobe haben allenfalls sieben Personen Platz. Aber dann passt auch kein Blatt mehr dazwischen. Die Miniatur-Garderobe mit gelbem Vorhang ist Umkleideraum, Schminkstudio und Fundus in einem, davon zeugt unter anderem ein voller Spind mit Kleidungsstücken zu allen Theatergelegenheiten.

Der Weg durch das Nadelöhr

Für die Etablierten ist der Weg von der Garderobe zur Bühne Alltag, Gastschauspieler schmunzeln drüber: Zunächst geht es durch die Herrentoilette in einen Abstellraum und von dort in einen dunklen Innenhof – von den Schauspielern liebevoll Jürgen-Seifert-Platz genannt, wir kommen noch drauf zu sprechen – dann ein paar Stufen hoch, Tür geöffnet und rauf geht es auf die Bühne. Schauspieler, die von der anderen Seite die Bühne betreten, müssen sich durch das Nadelöhr einer Passage hinter der Bühne durchschieben. „Am Schluss der Vorstellung kommen wir manchmal nicht in die Garderobe, weil die Zuschauer schneller waren und die Toilette besetzen“, sagt Gründungsmitglied und 2. Vorsitzende Heike Hebing. Dramatisch wird es, wenn während der Vorstellung das Klo dicht ist.

Große Bonbondichte

Das kleine theater lebt von seinen volksnahen Komödien – aber auch von seinem besonderen Flair. Alles auf engstem Raum und der Mix aus Wohnzimmer und Wirtshaus – hier war mal die Kneipe „Lohbeck“ – machen das Mini-Schauspielhaus so sympathisch: Hinter der Eingangstür wacht ein(e) Ritter(rüstung). Deko-Objekte wie ein riesiger Globus und gepolsterte Ledersessel komplettieren die Ausstaffierung. Gerade sind Foyer/Kneipe mit Herbst-Deko ausgestattet worden: Putzige Igel stecken zwischen gelben Herbstblättern und Kunststoff-Pilzen. Und es ist ein süßes Theater: Auf jedem Tisch steht ein Glas voller verführerischer Bonbons.

Vieles wirkt familiär: Der Aufführungsraum mit seinen 50 Sesseln, die Einrichtung im Wartebereich, das Ensemble. Die Bühne ist bei unserem Besuch in einem blumigen rot und rosé gehalten, eingerichtet für „Lügen, Sex und Sahnetörtchen“, ein Stück von Christian Weymayr über zickige Frauen, Freundschaft, Lüge und Verrat. Für die Fotosession nehmen die Theaterleute die Schwarz-weiß-Bilder von der Wand, die von vergangenen Zeiten erzählen.

Stücke in der Warteschlange

Pressekonferenz der Theaterleute zum 20-jährigen Jubiläum. Jürgen Seifert muss es noch in den Fingern jucken, denn erst gestern hat er den Schlusspunkt für sein sechstes Stück gesetzt: „Der Petersilienmörder – eine Kriminalkomödie“. Aber erst im Herbst nächsten Jahres feiert das Stück Premiere. Das zeigt, wie weit im Voraus geplant wird. Zuvor steht noch ein Stück von Christian Weymayr in der Warteschlange, das im März uraufgeführt wird: „Heldin des Tages“ heißt es. Protagonistin ist ein junges Mädchen. „Wir wollen uns dadurch auch neues Publikum erschließen“, sagt Weymayr.

Der Gründungstag

Sie blättern in ihrem Zeitungsarchiv – ganz oben sind inherne-Beiträge einsortiert. Dann erzählen sie ihre Geschichte. Am 1.5.1996 begann alles in der Wohnung von Karlheinz Schulz in Gelsenkirchen, wo sich ein halbes Dutzend Theaterbegeisterte versammelte. Von Anfang an dabei war auch der damalige Journalist und heutige Landtagsabgeordnete Thomas Nückel.

„Wir hatten uns vorgenommen, uns in fünf Jahren zu etablieren“, sagt Heike Hebing. Im Rückblick besehen: Es ist geschafft. Am Anfang probten sie im Wohnzimmer und führten an externen Orten auf. Eine kurze Zeitspanne planten sie, sich an der Dornstraße niederzulassen. Das Logo mit der Haube erinnert noch heute an die damalige Dachkonstruktion des anvisierten Gebäudes.

20 Jahre Neustraße

Karlheinz Schulz, heute Ehrenvorsitzender, erinnert sich noch, wie dann alles anders wurde: „Uns hat der Vermieter der Kneipe ‚Lohbeck‘ angesprochen. Wir schlugen zu. Anfangs spielten wir auf der flachen Erde, weil es keinen Bühnenaufbau gab.“

Am 14.11.98 – also vor gut 20 Jahren – war Eröffnung mit einem Loriot-Abend. Wie bei solchen Gelegenheiten üblich, wurde noch bis kurz vor Schluss gewerkelt: „Noch eine Stunde vorher haben wir den Teppich verklebt“, weiß Schulz.

Solche und andere Karrieren

Schon mit zehn Jahren hat sich Heike Hebing für Theater begeistert und war auch an dem legendären Gründungsabend präsent. Gudrun Rosenke ist viel später und eigentlich durch einen Zufall dazu gestoßen. Sie begleitete ihren Sohn beim Casting und fragte scherzhaft: „Haben Sie auch was für ältere Damen?“ Hatten sie. Andere Casting-Kandidaten hatten das Nachsehen. Ein Mädchen konnte hervorragend Frau Antje, die TV-Käseverkäuferin, imitieren. Das allein reichte aber nicht für ein Engagement. Mareike Hujo schnupperte auch mal in der Neustraße hinein, Karriere machte sie dann nicht im kleinen Theater, sondern auf der Opernbühne und als Protagonistin des „perfekten Dinners“.

Der Jürgen-Seifert-Platz

2002 feierte Jürgen Seifert seinen Einstand mit Loriots „Kosakenzipfel“. Seine darstellerischen Sporen hatte er sich beim Sodinger Karneval als Jürgen vonne Kantstraße verdient. Seifert avancierte zum big old man des kleinen theaters, für den der Hinterhof zum „Jürgen-Seifert-Platz“ unbenannt wurde. „Ich bin vom Theatervirus infiziert“, sagt Seifert, „das ist eine Krankheit, die man nicht heilen kann.“ Eigentlich macht er alles. Der rüstige Rentner schreibt auch Stücke. Sein Erstling „Rabatz im Altenheim“ wurde 128-mal aufgeführt – war also ein unvergleichlicher Erfolg. Dabei war es nicht die literarische Berufung, die ihn zum Schreiben führte. Nein, es war viel profaner. „Ich habe mitbekommen, wieviel Geld wir für Tantiemen ausgeben.“ So spart das kleine theater, indem die Mitglieder selbst schreiben. Gleiches gilt für die Musik. Bei der Nutzung bekannter Songs würden bei 700 Euro Einnahmen 250 Euro an Gema-Gebühren anfallen. Durch die Lautsprecher klingen daher selbst komponierte Lieder.

Von den Einnahmen müssen Miete, Strom, Telefon, Gas, Technik bezahlt werden. Die Schauspieler bekommen kein Geld, die einzige Gage ist der Applaus. Andererseits wird viel Leistung abverlangt: Dreimal in der Woche Proben, Text auswendig lernen, kaum ein Wochenende frei. „Manche kommen mit der Vorstellung: Ich gehe zum Theater und werde ein Star. Doch wenn sie sehen, wieviel Arbeit das ist, geben sie auf“, sagt Schulz.

Publikum liebt Improvisation

Rund 20 Schauspieler zählen zum Ensemble, der Theaterverein hat 40 Mitglieder. Im Durchschnitt werden im Jahr zwei Premieren gefeiert. Manchmal kaufen Vereine oder größere Gruppen die komplette Vorstellung. Aufführungen fallen so gut wie gar nicht aus. Wenn jemand erkrankt, wird für Abhilfe gesorgt: Da springt der Regisseur ein und wird zum Zimmermädchen, weil er nun mal den Text am besten kennt. Und sonst wird dann eben improvisiert. Das Publikum liebt so was.

Bekannte Comedians nutzen die Bühne gerne, um ihr neues Programm vor dem kleinen Publikum zu testen: Bernhard Hoecker kam häufiger, auch Carsten Höfer, Isabel Varell, der unglaubliche Heinz oder Ausbilder Schmidt.

„Dramen haben sich nicht durchsetzen können“, erklärt Hebing, „eher leichte Stoffe“. Waymayr hat „seicht“ verstanden und protestiert: „Ich finde nicht, dass wir seichte Unterhaltung bieten.“ Das sehen sie alle so. Aber sie müssen spielen, was der Markt verlangt. „Wir hatten Jahre, da waren wir ständig ausverkauft“, sagt Heike Hebing. „Das ist heute nich mehr so. Wir haben den Eindruck, die Leute gehen nicht mehr so gerne aus dem Haus.“

Breit aufstellen

Deshalb sollen neue Zielgruppen gewonnen werden. „Wir wollen uns breit aufstellen“, heißt die Losung. Zum Beispiel durch Poetry Slam-Auftritte. Jugendtheater will Debbie Schwittay auf die Beine stellen, eine Art Theaterclub für junge Leute, die selber Stücke entwickeln sollen. Dennoch gilt vor allem eines, von den Gründungsvätern und –müttern unterstrichen: „Das Stammpublikum dürfen wir nicht vergrätzen.“

Horst Martens

 


Parkhotel hat nun vier Sterne

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Das Parkhotel kann sich nun mit vier Sternen schmücken. Am Freitag, 9. November 2018, überreichten Vertreter des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga die Auszeichnung an Geschäftsführer Jan Hendrik van Dillen. „Wir sind stolz, verkünden zu dürfen: Herne hat ein Vier-Sterne-Hotel“, so van Dillen.

Nachdem der Umbau des Parkhotels nun so gut wie abgeschlossen ist, hatte er die Dehoga gebeten, das Hotel zu prüfen und zu klassifizieren. Je nach Ausstattung und Komfort werden Hotels mit null bis fünf Sternen ausgezeichnet. Grundlage dafür ist ein Kriterien-Katalog, in dem Merkmale wie die Größe der Zimmer, Telefone, mehrsprachiges Personal, die Öffnungszeiten der Rezeption und die Anzahl der Stühle und Sessel im Zimmer mit Punkten bewertet werden. Aus den Punkten ergibt sich dann die Bewertung in eine der Kategorien.

 

Von der Dehoga bekommt Jan Hendrik van Dillen die Plakette mit vier Sternen überreicht. © Frank Dieper, Stadt Herne

Von der Dehoga bekommt Jan Hendrik van Dillen die Plakette mit vier Sternen überreicht. © Frank Dieper, Stadt Herne

Nach dem Umbau bereit für die Klassizfizierung

„Wir haben das Parkhotel mit Blick auf die Vier-Sterne-Standards umgebaut. Wir hatten vorher 62 Zimmer, nun sind es 71. Aber wir haben nicht einfach neun neue Räume dazugebaut, sondern auch kleinere Zimmer zu Appartements zusammengelegt“, erklärte van Dillen. Die Klassifizierung ist freiwillig, notwendig ist sie nicht. So war das Parkhotel bislang auch nicht klassifiziert, obwohl es als gehobene Unterkunft galt. Der Grund, warum nun die Prüfer kamen, ist folgender: „In Herne sind weitere Hotels geplant, daher geben die Sterne den Gästen Orientierung, welche Qualität sie erwarten können.“

Einheitliche Kriterien in 21 Ländern

„In Europa gibt es eine einheitliche Klassifizierung, an der 21 Länder teilnehmen“, erklärte Dr. Wolfgang Henke, Hauptgeschäftsführer der Dehoga Westfalen. Die Hotels werden mit Ankündigung besucht und vor Ort bewertet. In den vergangenen Jahren seien die Bewertungen strenger und genauer geworden. So werde nicht nur kontrolliert, welche Möbel vorhanden seien, sondern auch, ob sie neu oder abgenutzt seien. Drei Jahre gilt die Klassifizierung nun, dann kann das Parkhotel die Prüfer wieder einladen, um sich erneut prüfen zu lassen.

Mit den Sternen möchte van Dillen auch die Preise im Vergleich zu anderen Hotels begründen. Teurer als bisher ist die Übernachtung allerdings nicht unbedingt. Inzwischen gibt es mehr verschiedene Zimmer-Kategorien. Die günstigsten Preise sind niedriger geworden, die höheren teurer. Nun, wo das Parkhotel mit vier Sternen klassifiziert ist, hat van Dillen auch das Logo angepasst. Statt vier Fenster des Hotels sind nun vier Sterne zu sehen.

Nina-Maria Haupt

Warnung vor subtilem Antisemitismus

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Zum 80. Jahrestag der Pogromnacht von 1938 lud die Stadt Herne unter dem Motto „Erinnerung und Verantwortung“ in die „aula“ der Realschule Crange ein. Juliane Wetzel vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin hielt einen Vortrag zum „Antisemitismus in Deutschland – heute“.

In den vergangenen Jahren hatten der Oberbürgermeister jeweils einen Kranz an der Langekampstraße, dem Standort der ehemaligen Wanner Synagoge, niedergelegt. Anlässlich des runden Jahrestage entschied sich die Stadt für eine umfangreichere Veranstaltung in der Schul-Aula in Crange – mit dem Vorteil, dass zahlreiche Schüler an der Gedenkstunde teilnehmen konnten. Gleichzeitig hatten Mädchen und Jungen der Schule zum Thema eine Ausstellung zusammen gestellt, die im Foyer zu besichtigen war. Der große Saal war beinahe komplett besetzt, unter den Gästen waren auch Mitglieder der jüdischen Gemeinde.

  • Eindrücke zur Gedenkveranstaltung in der Aula der Realschule Crange. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

„Wir müssen noch aktiver werden“

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda erinnerte daran, dass die Pogromnacht kein weit entferntes Ereignis war: „Hier in Herne und Wanne Eickel wurden 400 jüdische Bürger ermordet. Wir blicken mit Schrecken auf die verwerflichen Verbrechen zurück.“ Gleichzeitig schlug er den Bogen zur Aktualität: „Wir müssen leider sehen, dass es rechtspopulistische Parteien gibt, die versuchen, die Geschichte zu verharmlosen.“ Der Oberbürgermeister warnte davor, nazistische Äußerungen unwidersprochen zu lassen. „Jüdische Synagogen, die durch Polizeikräfte gesichert werden, das kann nicht als Normalfall angesehen werden. Wir müssen noch aktiver vorgehen. Einfach darüber hinwegsehen, das geht nicht, dafür sind die Zeiten zu robust.“  Auch die Tätigkeiten im Netz sprach er an: „Bei antisemitischen Sprüchen und Hetze in den sozialen Medien müssen wir noch aktiver vorgehen. Es kann nicht angehen, dass unsere jüdischen Menschen sich nicht mehr sicher fühlen.“

Die Veranstaltung wurde umrahmt von musikalischen Beiträgen der Gesamtschule Wanne-Eickel, dargeboten von Nicole Van Loo (Klavier), Julia Seiz (Synthesizer), Gregor Beckemeier (Querflöte), Gülsümnur Aksyoy (Gesang), Matthias Hein (Bassgitarre), Emre Can Zengin (Schlagzeug).

Hetze in sozialen Medien

Juliane Weitzel vom Zentrum für Antisemitismusforschung legte dar, dass Staat und Zivilgesellschaft zwar ein großes Engagement gegen Antisemitismus zeigen, aber trotz dieser Fortschritte sich kaum was am Phänomen Antisemitismus geändert habe. Nach wie vor stehen jüdische Einrichtungen unter dauerhafter Polizeipräsenz. Als Beispiel nannte sie den jüdischen Kindergarten in Berlin, der einem Hochsicherheitstrakt gleiche. Jahrestage nutzen rechte Kräfte, um die Emotionen zu schüren. So sei es 2015 bei einer Pegida-Demonstration in Dresden unter Applaus des Publikums diese Erklärung vorgetragen worden: „Wir erklären den Schuldkomplex für beendet.“ In den Schulen seien Schulleiter lange Zeit zu defensiv mit dem Phänomen „Antisemitismus“ umgegangen. In den sozialen Medien sei die Verbreitung antisemitischer Vorurteile kein Tabubruch mehr. Die Nutzer verfügten häufig nicht über die Kompetenz, die Posts richtig einzuordnen.

  • Zerstörte Synagoge in Herne. ©Bildarchiv der Stadt Herne

Gewalttaten steigen nicht linear

Denoch müsse festgestellt werden: Die antisemitischen Gewalttaten steigen nicht linear – 2006 waren 1800 Straftaten zu verzeichnen, aktuell etwa 1.300 bis 1.400. Der Anstieg von Straftaten hänge häufig mit Geschehnissen in Nahost zusammen: Intifada, Gaza-Krieg, etc. „In den Jahren 2016/17 stieg die Anzahl der Taten allerdings ohne Trigger-Ereignnisse an.“ 90 Prozent der Straftaten werden im rechtsradikalen Milieu verübt, allerdings ist Antisemitismus auch in linken Kreisen zu finden. Häufig sei die Kritik am Verhalten des Staates Israel mit Antisemitismus verbunden. Schon der Begriff „Israel-Kritik“ sei problematisch, weil es diesen Begriff in Zusammenhang mit anderen Nationen nicht gibt. Schon mal was von Deutschland-Kritik gehört?

Die Projektion des Antisemitismus auf Muslime diene zumeist der Ablenkung von der eigenen Verantwortung. Bislang gebe es nur rudimentäre Studien über die Einstellungen, die eher Russlanddeutsche als antisemitisch einstuften. „Aber solange wir nicht eindeutige Daten haben, sollten wir uns zurückhalten“, so Weitzel. Zum Schluss: „Zu viele sehen im Antisemitismus immer noch den rassistisch, nationalsozialistisch geprägten Judenhass, der zum Holocaust geführt hat, aber nicht die viel subtileren Formen. Deshalb sollten wir sensibler werden, wenn es um die Debatten zum Nahostkonflikt geht und die Alarmglocken schrillen lassen.“

Horst Martens

 

Literarische Revue, die ins Herz geht

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Eine Revue aus Texten von Ralf Rothmann, ein wilder Mix aus Lesung, Musik, Spiel und Quatsch, eine Feier des Lebens in allen Facetten – das ist „Groß, größer, am kleinsten“ mit den Spielkindern am Samstag, 17.11.2018, um 20:00 Uhr in den Flottmann-Hallen. Nach der Premiere des neuen Bühnenprogramms vor ausverkauftem Festspielhaus bei den Ruhrfestspielen 2018 sind die Spielkinder mit ihren fulminanten Gästen in der Stadt ihrer Kindheit zu Gast.

Die vier Beckmann-Geschwister

Die vier Geschwister der Familie Beckmann aus Herne haben auf unterschiedlichste Weise ihren Weg zum Theater gefunden und freuen sich immer besonders, wenn sie die seltenen Momente eines gemeinsamen Bühnenauftrittes genießen können. Dann und wann ist man sich schon früher kurz auf etablierten Bühnen begegnet, die Schwestern Lina und Maja etwa in Bochum. Heute sind sie erfolgreich am Hamburger Schauspielhaus und an den Münchner Kammerspielen. Nils und Till entwickelten zusammen Stücke und Programme, prägten das theaterkohlenpott in den Flottmann-Hallen als Schauspieler in zahlreichen Inszenierungen und hatten die Idee zur Verfilmung von ‚Junges Licht‘. Gemeinsam mit dem Regisseur Adolf Winkelmann schrieben sie das Drehbuch für den Kinofilm.

Künstlerkollektiv mit Gästen

2009 haben sich die Geschwister zum Künstlerkollektiv SPIELKINDER zusammengetan. Wie andere Familien zu Weihnachten trifft man sich sporadisch zu poetischen Lebensberatungen und bringt neue Freunde mit, wie etwa den phänomenalen Charly Hübner, die Schauspielerin Jennifer Ewert,  den Musiker Sebastian Maier oder die Videokünstler Kay und Jens Schilling. Dann widmen sie sich ihrer Herzenssache: zusammen an einem Stoff zu arbeiten, den sie alle lieben, aus dem sie etwas Einmaliges schaffen: Eine Leseshow aus einer feinen Auswahl an Rothmann-Texten und streng geheimen Spielkinder-Dokumenten, Zeugniseinträgen, Liebesbriefen, schlimmsten Abfuhren und Verkehrsregistereintragungen. Eine literarische Revue, die ins Herz geht. Sie schöpfen aus dem Leben von der Zeugung über die Geburt bis zum Tod. Und aus allem, was dazwischen ist: Brathähnchen, LSD, erste Liebe, erstes Mal, groß werden, alt werden, abtreten. Baggersee, Zechentor, Großraumdisko, Leichenhalle.

„Groß, größer, am kleinsten“

SPIELKINDER & Gäste feat. Charly Hübner

Mit Maja, Lina, Nils & Till Beckmann. Gäste: Jennifer Ewert, Charly Hübner, Sebastian Maier, Jens & Kay Schilling

Samstag, 17.11.2018, 20:00 Uhr

Flottmann-Hallen Herne

Vorverkauf: 20,00 €, ermäßigt 12,00 € zzgl. Gebühren

Eintrittskarten sind erhältlich in allen Ticketshops mit Anbindung an CTS-Eventim und ProTicket sowie online über die entsprechenden Web-Portale.

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Vorfreude auf Weihnachten

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Ob Glühweinduft oder Geschenkestöbern – der Besuch eines Weihnachtsmarktes darf in der Adventszeit nicht fehlen. Hier eine Auswahl:

Vom Zauber der Weihnacht

Eine acht Meter hohe Konstruktion aus über 250 Tannenbäumen und Tausenden von Lichtpunkten verspricht vom 15. November bis zum 23. Dezember 2018 eine gemütliche Atmosphäre: Ein Besuch auf dem Herner Weihnachtsmarkt mit seinem bunten Bühnenprogramm auf dem Robert-Brauner-Platz und dem Boulevard Bahnhofstraße lohnt sich also  wieder. Mehr als 20 weihnachtlich geschmückte Hütten laden zum gemütlichen Bummeln und Schlemmen in die Herner Innenstadt ein. Auch die Ruhrpott-Hütten stehen wieder vor dem City-Center. Mit dem Cranger Weihnachtszauber gastiert vom 23. November bis zum 31. Dezember erstmals der größte mobile Weihnachts-Themenmarkt Europas am Rhein-Herne-Kanal (mehr auf den Seiten 32 und 33).

Handgemachte Arbeiten

Gemütlich, behaglich, malerisch – so geht es sicherlich wieder auf dem traditionellen Adventsmarkt der wewole STIFTUNG am 23. und 24. November zu. Etwa 50 verschiedene Stände, an denen die wewole Werkstätten unzählige Geschenkideen vorbereitet haben, warten auf die Besucher. Dazu gehören handgemachte, hochwertigen  Arbeiten aus Holz, Filz und Metall oder liebevoll gestaltete Gestecke und Kränze für die Adventszeit. Die Öffnungszeiten an der Nordstraße/Horsthauser Straße: Freitag, 23. November, 15-20 Uhr; Samstag, 24. November, 11-20 Uhr. Auch das Strünkeder Adventsfest darf in der Vorweihnachtszeit nicht fehlen. Besinnlich geht es zu, wenn von Freitag, 30. November, bis Sonntag, 2. Dezember, festlich geschmückte Stände zum Stöbern in den Schlosshof von Schloss Strünkede einladen. Konzerte, Workshops und Führungen sorgen für ein feines Kulturprogramm.

Weihnachtsmann reist über den Kanal an

Die Mondritter sind vom 6. bis 9. Dezember wieder zu Gast im und am Heimatmuseum Unser Fritz. Der Wanner Mond-Weihnachtsmarkt setzt unter dem Motto „Pott, Zeche und allet so’n Gedöns“ vor allem wieder auf die Ruhrgebiets-Atmosphäre. Highlight für die kleinen Gäste ist der Besuch des Weihnachtsmanns, der traditionell mit dem Boot über den Rhein-Herne-Kanal anreist. Auch auf den Förderverein des Lions Clubs Herne Emschertal ist Verlass: Bereits zum 18. Mal lädt er zum Adventmarkt nach Eickel. Am Sonntag, 9. Dezember, zieht von 11 bis 17 Uhr wieder der Duft von Glühwein und Gebäck durch den Innenhof des Eickel-Centers und lockt nicht nur Besucher aus der direkten Nachbarschaft zu den zahlreichen Ständen. Traditionell werden vom Erlös verschiedene karitative Einrichtungen unterstützt.

 

Adventskalender ab sofort verfügbar

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Satte 100 Preise verbergen sich hinter den Türchen des Adventskalenders, den das Lions-Hilfswerk Herne e.V. in diesem Jahr zusammen mit dem Leo Club Herne pünktlich zur Adventszeit auf den Markt bringt. Die Gewinnmöglichkeiten sind einmal mehr außergewöhnlich.

Allein zwei mehrtägige Reisen nach Berlin für zwei Personen, jeweils gespendet von der SPD-Staatsministerin im Auswärtigen Amt Michelle Müntefering und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Paul Ziemiak, stehen zur Verlosung. Dazu gibt es unter anderem gleich zwei Flachbildfernseher zu gewinnen, gespendet von der Firma Drüke und Loskill, sowie eine Apple Watch von der Firma Electro Calorique. Damit noch lange nicht genug, gleich zwei Wochenenden mit einem Cabriolet, Tankgutscheine, eine weitere Reise sowie zahlreiche tolle Gutscheine machen den Adventskalender zu einer lohnenswerten Investition.

Fünf Euro reichen

Lediglich fünf Euro kostet der Kalender, der in einer Auflage von 4.700 Exemplaren ab Montag an zahlreichen Vorverkaufsstellen im Stadtgebiet erhältlich ist. Den Titel ziert in diesem Jahr übrigens ein Feuerwerksmotiv, zur Verfügung gestellt von Stadtmarketing Herne.

Für den guten Zweck

Mit dem Kauf eines Kalenders unterstützt man soziale Projekte, denn der komplette Erlös (lediglich Kosten für den Druck fallen an) geht unter anderem an die „Klasse 2000“, das bundesweit größte Projekt zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung im Grundschulalter.

Ab sofort zu kaufen

Ab sofort gibt es die Kalender an folgenden Vorverkaufsstellen in Herne: Ruhr-Apotheke (Hauptstr. 225), A. Budde (Berliner Platz 6a), convita apotheke (Mont-Cenis-Straße 267), Getränke Rampe (Wiescherstr.77 a), Zurbrüggen Wohn-Zentrum GmbH & Co. KG (Am Westerfeld 1), Optik Meier (Neustr. 4), Koethers & Röttsches (Bebelstr. 18), Bahnhof Apotheke Herne (Bahnhofstr. 104), Neumarkt-Apotheke (Schulstr./Ecke Schäferstr.), Meister Lieder (Hauptstraße 17), Mode in Pelz & Leder Wältermann ( Hauptstraße 352), Stadtmarketing Herne (Kirchhofstraße 5).

Habe ich gewonnen?

Ob man etwas gewonnen hat, darüber informieren die Internetseite www.leo-lions-adventskalender und www.facebook.de/leoclubherne. Die Vorverkaufsstellen und die lokale Presse kennen ebenfalls die aktuellen Gewinnnummern, die ab dem 1. Dezember – nach der notariellen Auslosung der Gewinner – bekannt gegeben werden. Entscheidend und maßgeblich ist die Nummer, die oben auf der Vorderseite des Kalenders steht!

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Gedenkfeier am Shoah-Mahnmal

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Erneut veranstaltete die Erich-Fried-Gesamtschule Herne eine Gedenkfeiert am Shoah-Mahnmal am Willi-Pohlmann-Platz und am Mahnmal an der Bebelstraße. Gut 400 Menschen zusammen, unter anderem auch Vertreter des DGB Stadtverbands, um an die Toten und die Schrecken der Pogromnacht am 9.11.1938 zu erinnern.

Das Shoah-Denkmal wurde extra für diesen Tag von der sonst schützenden Umhüllung befreit.Es begann um 10:00 Uhr mit einer sehr bewegenden Musik vom Zeitgeist Ensemble Ruhr unter der Leitung Ulrich Kinds. Die Musik war so berührend, weil Einzelschicksale des 2. Weltkriegs besungen wurden. In seiner Lehre unterstrich Ulrich Kind, dass er vor 25 Jahren das erste Mal mit sechs Schülern in der Innenstadt die Namen der jüdischen Herner, die im zweiten Weltkrieg ermordet wurden, vorgelesen hat. Nach einer Schweigeminute legten Schüler und andere Beteiligte auch einen Kranz am Mahnmal an der Bebelstraße nieder. Dort hielt Verdi-Sekretär Norbert Arndt eine Rede, in der er aufforderte, sich gegen den Rassismus zu wehren.

  • Demonstrationszug zum Mahnmal an der Bebelstraße. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Redaktionsteam Fabian von Oppenkowski, Jyian Cakti und Jonas Christoph Jaworski, 6. Jahrgang EFG Herne)

Die Anteilnahme und die Partizipation so junger Schüler zeigt mir als Lehrerin, wie wichtig die Arbeit ist, die wir auch an diesem 9. November an beiden Mahnmalen geleistet haben. Blickend in die andächtigen Gesichter der jungen Menschen und ihr Staunen, dass in ihrer Stadt solche Verbrechen verübt werden konnten, gibt Hoffnung, dass sie dem aufkeimenden Rechtsruck in unserer Gesellschaft entgegenwirken. Junge Erwachsene, die nicht nur den Gräueltaten vor 80 Jahren gedenken, sondern auch gemeinsam „Nein!“ zu dem Wahnsinn unserer Zeit sagen, brauchen wir in Zeiten politischer Unruhen und Ungewissheiten. Symbolträchtig legten alle eine Rose auf das Shoah-Mahnmal, das eigens für diesen Tag einen kurzen Moment nicht verhüllt war – ein viel zu kurzer Augenblick im Anbetracht der grausamen und langen Schreckensherrschaft, die so viele Opfer und so großes Leid mit sich brachte. Und nun ist es ein Skandal, um mit den Worten von Norbert Arndt zu sprechen, das selbst ein Denkmal so viele Gemüter erregt, das es nicht unverhüllt auf einem öffentlichen Platz frei zugänglich für alle stehen kann.

Mila Tekin, Lehrerin

 

Herner Pfadfinder organisieren 22-Stunden-Lauf

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Der Herner Stamm Amelungen der Pfadfinder richtet vom 4. bis 6. Oktober 2019 den Ironscout aus. Das sind: 1.300 Teilnehmende, 22 Stunden und viele, viele Kilometer. Angelehnt an den Ironman und vergleichbar mit einer Schnitzeljagd, handelt es sich beim Ironscout um einen 22-stündigen Lauf.

Das Großevent findet jährlich im Herbst in wechselnden Austragungsorten Deutschlands für Rover, Leitende und Mitarbeitende des Rings deutscher Pfadfinder statt. Und ist mittlerweile legendär. 2019 also in Herne.  Die teilnehmenden Läufergruppen machen sich dann – ausgestattet mit Karte und Kompass – auf den Weg. Und zwar mitten im und durch den Pott! Ob Tag, ob Nacht, Sonne oder Regen, ihr Ziel bleibt dabei immer das gleiche: Das Erreichen möglichst vieler Stationen. Dort absolvieren die Teams ganz unterschiedliche Aufgaben und sammeln Punkte. Das Team mit der höchsten Punktzahl gewinnt schließlich und wird gemeinsam mit der kreativsten Station bei der Abschlussparty zum Sieger gekürt.

Der erste Ironscout fand 1999 unter dem Motto „Der Albtraum hat einen Namen“ auf der Schwäbischen Alb in Salmendingen statt. Seither erfreut sich das Event großer Popularität und einer stetig steigenden Teilnehmendenzahl. Grund für uns genug, um motivierter Ausrichter der Ausgabe 2019 zu sein.

Weitere Infos: www.ironscout19.de zu finden.

Der 1950 gegründete Stamm Amelungen Herne gehört zum Bezirk Herne-Castrop und zählt derzeit etwa 118 Kinder und Jugendliche, 33 Leitende und Mitarbeitende zu seinen Mitgliedern. In wöchentlich stattfindenden Gruppenstunden werden die Grundsätze der pfadfinderischen Arbeit aktiv gelebt. Dies findet in fünf unterschiedlichen Gruppen bzw. Stufen statt: Biber (4 Jahre und älter) / Wölflinge (7 Jahre und älter) / Jungpfadfinder (10 Jahre und älter) / Pfadfinder (13 Jahre und älter) / Rover (16 bis 21 Jahre)

Zu den Highlights des Stammeslebens zählen vor allem die unterschiedlichen Stufenaktionen und -fahrten, Stammesaktionen und -fahrten sowie Sommerläger.


Schiedsperson gesucht

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Die Stadt Herne sucht für einen Schiedsamtsbezirk in Wanne-Eickel eine Schiedsperson. Darüber haben Petra Kübber-Rösmann vom Fachbereich Recht und Bauordnung und Monika Ganteföhr, Schiedsfrau in Herne und Vorsitzende des Bundesverbandes der Schiedsmänner und Schiedsfrauen, in einem Pressegespräch informiert.

„Die Schiedspersonen bearbeiten etwa zehn bis 20 Fälle im Jahr“, erklärt Petra Kübber-Rösmann. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn sich die Personen, die sich zu Beginn des Termins noch nicht einmal begrüßt haben, sich dann die Hand reichen“, schildert Monika Ganteföhr aus ihrer 35-jährigen Erfahrung. Und das kommt in der Mehrzahl der Fälle bei Schiedspersonen vor. Über die Hälfte der Streitigkeiten können gelöst werden.

  • Petra Kübber-Rösmann informierte gemeinsam mit …@ Frank Dieper, Stadt Herne


Die Aufgabe einer Schiedsperson besteht darin, zwischen streitenden Parteien zu schlichten, um auf diese Art und Weise ein gerichtliches Vorgehen gegeneinander zu vermeiden. Das Schiedsamt ist ein Ehrenamt. Bewerber für dieses Amt müssen nach ihrer Persönlichkeit und ihren Fähigkeiten für das Amt geeignet sein. Schiedsperson kann nicht sein, wer die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter nicht besitzt oder unter Betreuung steht. Die Bewerber sollen nicht jünger als 30 Jahre sein und das 70. Lebensjahr nicht vollendet haben und im jeweiligen Schiedsamtsbezirk wohnen. Die Amtszeit ist auf fünf Jahre befristet. Eine Wiederwahl ist zulässig. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund sind ausdrücklich erwünscht. Die Bewerber müssen zur Abfassung der Vergleichsprotokolle der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig sowie EU-Bürger sein.
Die Schiedspersonen werden vom Rat der Stadt Herne gewählt und vom Direktor des Amtsgerichts vereidigt. Interessierte können sich schriftlich bewerben bei der Stadt Herne, Fachbereich Recht und Bauordnung, Postfach 101820, 44621 Herne oder auch persönlich bei diesem Fachbereich im Technischen Rathaus, Langekampstraße 36, 44652 Herne.

 

 

Neuer Bücherschrank am Eickeler Markt

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Auf dem Eickeler Markt steht ein neuer Bücherschrank, der dritte in Herne. Hier können Bürger kostenlos Bücher abgeben, mitnehmen und tauschen. Am Montag, 12. November 2018, weihten Dezernentin Gudrun Thierhoff, Bezirksbürgermeister Martin Kortmann und seine Stellvertreterin Maria Reinke, Ansgar Montag von der Kulturinitiative Herne und der Bezirksverordnete Udo Berg den Bücherschrank offiziell ein. Sie stellten gemeinsam die ersten Bücher hinein, die nun von jedem mitgenommen werden dürfen.

  • Dezernentin Gudrun Thierhoff stellt die ersten Bücher in den Bücherschrank am Eickeler Markt. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Menschen kommen über Bücher ins Gespräch

„Es ist wichtig, Menschen anzuregen, sich auch im digitalen Zeitalter mit Büchern zu beschäftigen. Wir wollen die Bedeutung von Literatur vermitteln und einen sozialen Ort schaffen, an dem Menschen sich treffen und miteinander ins Gespräch kommen können“, sagte Gudrun Thierhoff. Auch Ansgar Montag erklärte: „Wir als Kulturinitiative sehen das als eine sinnvolle Investition im Stadtteil. Es ist ein Sammelpunkt für Menschen um zu kommunizieren – ganz abgesehen davon, dass in Büchern eine Menge Kultur transportiert wird.“

Sehr gute Erfahrungen in Herne

Mit 3500 Euro hat die Kulturinitiative Herne den Bücherschrank finanziert. Die Stadt Herne beteiligte sich am Bücherschrank, indem sie das Fundament setzte, auf dem der Schrank steht. Der Schrank ist aus robustem Holz und möglichst einfach gehalten, damit möglichst wenig kaputt gehen kann, erklärte Bärbel König-Bargel vom städtischen Kulturbüro. „Unsere Erfahrungen mit dem Bücherschrank in Sodingen sind sehr positiv. Es läuft toll und es gibt keinen Vandalismus.“

Der neue Standort ist so ausgewählt, dass viele Menschen dort vorbeikommen, dass es daneben eine Laterne und eine Bank gibt. Außerdem sollen die Bücherschränke zuerst dort aufgestellt werden, wo Stadtteilbibliotheken geschlossen werden mussten.

Paten pflegen die Bücherschränke

Damit die Schränke auch gepflegt aussehen, gibt es Paten. Diese schauen regelmäßig nach, dass nur Bücher in angemessenem Zustand darin stehen, räumen auf, stellen die Bände ordentlich hin. Außerdem sortieren sie jugendgefährdende oder gewaltverherrlichende Werke aus. Die Patenschaft für den Bücherschrank am Eickeler Markt hat die Hülsmann-Brauerei übernommen.

Die anderen Bücherschränke stehen in Sodingen an der Akademie Mont-Cenis, Mont-Cenis-Platz 1, und auf der Bahnhofstraße in Herne. Der Sodinger Schrank wurde ebenfalls von der Kulturinitiative Herne gefördert, der Schrank in Herne Mitte vom Forum Inklusion, er ist barrierefrei und kann auch von Rollstuhlfahrern gut erreicht werden.

Nina-Maria Haupt

Aktive Mittagspause für Mitarbeitende der Stadt Herne

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Die Abteilung Betriebliches Gesundheitsmanagement bietet ab sofort für die Mitarbeitenden der Stadt Herne eine „Aktive Mittagspause“ an. Das heißt: An vier verschiedenen Standorten (Rathaus Wanne, Rathaus Herne, Technisches Rathaus und Südstraße 8) gibt es jeweils einmal in der Woche das Angebot der „Aktiven Mittagspause“.

Je nach Standort werden die Pausen von drei verschiedenen Akteuren geleitet: der Praxis für Physiotherapie Poliakov, der Praxis für Physiotherapie kraftPLUS und dem Mitarbeiter Marcel Grundmann aus dem internen Fachbereich Sport. Unter Anleitung eines Übungsleitenden finden einmal pro Woche für etwa 15 Minuten gezielte Interventionsmaßnahmen statt. Dabei werden unter anderem Dehnungs-, Kräftigungs-, Mobilisations- und Entspannungsübungen und psychomotorische Übungen durchgeführt. Das Angebot der Aktiven Pause wurde im Oktober 2018 eingeführt und wird voraussichtlich langfristig fortgeführt. An jedem Standort wird pro Woche eine „Aktive Pause“ angeboten und ab Januar 2019 wird das Angebot jeweils um einen weiteren Termin erweitert.

Um die Qualität des Angebotes der Aktiven Pause zu gewährleisten, werden konkrete Zielsetzungen diesbezüglich formuliert und entsprechende Maßnahmen zur Zielerreichung aufgeführt. Der Fortschritt der Zielumsetzung wird regelmäßig überprüft und schriftlich dokumentiert. Hierfür ist angedacht, dass die teilnehmenden Mitarbeitenden ihre Beurteilung sowie Wünsche bezüglich des Bewegungsangebotes in der Mittagspause äußern können. Für die Umsetzung soll im Dezember 2018 ein erster Feedbackbogen verteilt und von den teilnehmenden Mitarbeitenden ausgefüllt werden.

Die Gesichter der 100

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Ganz spezielle Portraits hat der Bochumer Fotograf Sebastian Luty geschossen. Junge und alte Frauen und Männer hat er abgebildet, die meisten mit verbundenen Augen, alle haben weiße Farbe auf Gesicht und Oberkörper und schauen in verschiedene Richtungen.

Extrem geöffneter Mund

„Menschen im Raum: Die Gesichter der 100“ nennt Luty seine Ausstellung, die ab Mittwoch, 14. November, um 18 Uhr im Alten Wartesaal am Herner Bahnhof eröffnet wird. Die Serie der 100 ist noch nicht komplett, die Wartesaal-Besucher bekommen allerdings über 80 Bilder zu sehen. Zunächst hatte Luty für seine Arbeit Models vorgesehen, aber dann entschied er sich für „ganz normale Menschen von der Straße“. Auf einen Facebook-Ausdruck hin meldeten sich zahlreiche Interessenten. „Tob dich aus!“ sagte er seinen Motiven und deshalb zeichnen sich alle durch einen individuellen Gesichtsausdruck aus: Die einen halten sich die Ohren zu, die anderen reißen den Mund extrem weit auf, wieder andere schauen verschämt zur Seite. Luty hat vor neutralem Hintergrund mit Ringlicht gearbeitet, das sich bei näherem Hinsehen in den Augen der Porträtierten spiegelt. Einige tragen keinen Verband und schauen direkt in die Kamera. „Die Augen wirkten so schön, deshalb habe ich auf das Gaze verzichtet“, sagt Luty. Etwa 6.000-mal habe er für sein Projekt auf den Auslöser gedrückt.

  • Sebastian Luty, Menschen im Raum: Die Gesichter der 100. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Sebastian Luty. Ausstellung „Menschen im Raum: Die Gesichter der 100“ (14.11.-21.12.2018). Alter Wartesaal, Bahnhof Herne. Vernissage: Mittwoch, 14. November, 18 Uhr.

Archaisches oder eher Medienkritik?

Die „Gesichter der 100“ lösen gegensätzliche Assoziationen aus. Zum einem erinnern sie an archaische Rituale von Aborigines oder abgeschotteten Völkern am Amazonas. Dazu befragt, nickt Luty und sagt: „Ja, ich bin Doku-Fan“, womit er meint, er habe sich von solchen Filmaufnahmen beeindrucken lassen. Thematisch passend: Luty arbeitet auch gerne mit Masken, die er aus Heilerde fertigt. Andererseits könnten die Gesichter ebenfalls als Kritik gegen die Gesichtserkennung von Facebook und anderen sozialen Medien verstanden werden. Auch drängen sich Vergleiche zu den Fotos des österreichischen Künstlers Georg Helnwein auf, der bandagierte Kinder abbildete. Die Verwendung von Mull stellt die direkte Verbindung von Schmerz, Verletzung und Gewalt her. Luty selbst wollte noch keine Deutung zu seinen Bildern liefern: „Erst wenn ich mein Projekt mit einer riesigen Collage maskierter Personen abgeschlossen habe, will ich mein Vorhaben erklären.“

Sonderbarer Kontrast

Als „ganz was Neues“ bewertet Dr. Oliver Doetzer-Berweger, Direktor des Emschertal-Museums, die Ausstellung. Das Museum hat sich für den Alten Wartesaal mit seinem morbiden Charme entschieden, „um ein neues Publikum zu erreichen“. Kuratorin Katrin Lieske findet vor allem „das Spiel mit dem Raum“ als besonders faszinierend. Der Wartesaal mit seinem bröckelnden Putz und die verletzlich wirkenden Gesichter bilden einen sonderbaren Kontrast.

Sebastian Sylwester Luty ist ein aus Polen stammender Fotokünstler. Mit 12 Jahren entdeckte er seine Passion für die Fotografie, 1999 schloss er seine Ausbildung zum Fotografen ab, die allerdings in Deutschland nicht anerkannt wurde. 2015 nahm er an der Hochschule der bildenden Künste in Essen ein Studium der Fotografie und Medien auf. Zuletzt hat er im Stadtmuseum Münster bei der Ausstellung „Verortung“ mitausgestellt.

Horst Martens

 

Vier Teach First-Fellows im Einsatz

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An vier Herner Schulen sind im laufenden Schuljahr Fellows von Teach First im Einsatz. Das Modell hat sich bewährt es läuft in Herne bereits seit mehreren Jahren. Das wurde bei einem Pressegespräch in der Hans-Tilkowski-Schule deutlich.

  • teach first ©Christoph Hüsken, Stadt Herne

Der ist auch dem Einsatz von Sponsoren zu verdanken, die den kommunalen Finanzanteil tragen. Dies sind Lernen in Herne e.V., das Lions Hilfswerk, der Lions-Club Emschertal und die Bildungs- und Erziehungsstiftung der Herner Sparkasse.

Als „Lehrkräfte auf Zeit“ tragen die Fellows neue Impulse in die Schulen und widmen sich schulischen Herausforderungen mit hohem Zeitaufwand. Hiermit unterstützen sie Lehrkräfte im Förder- und Fachunterricht, betreuen Kinder individuell und führen eigene außerunterrichtliche Projekte durch. So fördern sie Schülerinnen und Schüler besonders dort, wo diese häufig scheitern: an Übergängen im Bildungssystem.

In Herne profitieren von diesem Einsatz die Hans-Tilkowski-Schule, die Realschulen Crange und an der Burg sowie das Haranni-Gymnasium. „Es ist gut, Schülerinnen und Schüler auf diesem Wege zusätzlich zu unterstützen“, sagte Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff, die ausdrücklich den Sponsoren für ihren Einsatz dankte. Immerhin beträgt der kommunale Anteil, den die Sponsoren tragen, 89.000 Euro. Aus Sicht der Schulen ist der Einsatz der Fellows eine Erfolgsgeschichte. „Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht“, sagte stellvertretend auch für die übrigen drei Schulen Rainer Jorczik, Leiter der Realschule Crange.

 

Forum Wohnen befasste sich mit Wohnen und Stadtentwicklung

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Ein Publikum aus organisierter Wohnungswirtschaft, weiteren Akteuren am Wohnungsmarkt Politik und Verwaltung hat sich beim Forum Wohnen am Montag, 12. November 2018, mit Herne als Wohnstandort und den daraus resultierenden Chancen und Herausforderungen für die Stadt beschäftigt. „Wohnen ist ein Schlüsselthema für Herne“, sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda in seinem Grußwort. Die Stadt setze beim Thema Lebensqualität auf klimagerechtes Bauen, E-Mobilität und Ressourcenschutz. Hinzu komme die zentrale Lage im Ruhrgebiet.

Stadtrat Karlheinz-Friedrichs ging in seinem Vortrag auf Wohnungsbau und -markt in Herne ein. Insbesondere zeigte er die Möglichkeit der Entwicklung von Flächen für die Jahre 2017 bis 2020 auf. „Wir gehen dabei in Bestandsflächen und Entsiegeln dadurch Flächen“, so der Beigeordnete mit Blick auf Starkregenereignisse und Stadtklima. In Hinblick auf die bisherigen Erfolge des Bündnis für Wohnen machte er sich dafür stark, diesen Zusammenschluss auch über das Jahr 2018 fortzusetzen.

  • Forum Wohnen in der Akademie Mont Cenis. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Gute Nachrichten vom Ausbildungsmarkt

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„Wir haben eine gute Entwicklung in Herne. Wir haben mehr gemeldete Bewerber für eine Ausbildung und deutlich mehr gemeldete Ausbildungsstellen“, zog Dr. Regine Schmalhorst, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Bochum und Herne, Bilanz. Am Dienstag, 13. November 2018, stellte sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Bilanz zum Ausbildungsmarkt vor. „Mit einem Anstieg der Ausbildungsplätze um 18 Prozent haben wir die Talsohle durchschritten“, zeigte sich auch Dr. Dudda zufrieden. „Aber wir kommen von einem bedenklich niedrigen Niveau.“

  • Artin Klinger, Dr. Frank Dudda und Dr. Regine Schmalhorst ´stellen die neuen Zahlen zum Ausbildungsmarkt vor. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Herne holt auf

Denn trotz der positiven Entwicklung gibt es in Herne weniger als halb so viele Ausbildungsstellen wie Bewerber, auf 100 Bewerber gibt es lediglich 45 gemeldete Stellen. Im vorigen Ausbildungsjahr waren es nur 41. „Herne ist ganz klar ein positiver Ausreißer im ganzen IHK-Bezirk“, so Kerstin Groß von der Industrie- und Handelskammer.

Auch wenn die Lücke kleiner wird, gibt es in Herne noch Aufholbedarf. Deswegen wollen die Partner im Bündnis für Arbeit noch einmal kräftig für die betriebliche Ausbildung werben. Dafür fand Dr. Dudda ein wesentliches Argument: „Die positive Nachricht ist, wir haben die jungen Menschen noch, die eine Ausbildung beginnen möchten.“ Wo in anderen Städten die Interessenten fehlen, könnten viele Betriebe in Herne zwischen mehreren Bewerbern auswählen.

Ausbildung und Bewerber müssen zueinander passen

Ein Problem besteht allerdings im sogenannten Matching. Das bedeutet, dass Bewerber und Ausbildungsplätze zusammenpassen. So sind noch 139 Plätze in diesem Ausbildungsjahr frei, für die kein passender Azubi gefunden wurde. Damit Jugendliche herausfinden, welche Ausbildung für sie die richtige ist, stehen die Arbeitgeberverbände in engem Kontakt mit den Schulen und bringt sie mit Arbeitgebern ins Gespräch.

Deren Erwartungen an neue Azubis haben sich in den vergangenen Jahren verändert, weiß Alexander Füten von den Arbeitgeberverbänden: „Die Unternehmen achten inzwischen viel weniger auf die Noten. Weiche Faktoren und Kompetenzen sind inzwischen viel wichtiger geworden.“ Das hat auch Martin Klinger, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bochum – Herne Castrop-Rauxel beobachtet.

„Das Bild bei den Arbeitgebern ist sehr bunt. Leider geben nicht alle Arbeitgeber den jungen Menschen eine Chance, die erst auf den zweiten Blick überzeugen“, so Dr. Schmalhorst. Falls Auszubildende dennoch fachliche Schwierigkeiten hätten, können sie von der Arbeitsagentur oder der Kreishandwerkerschaft Unterstützung bekommen.

Diese Hilfen könnten auch die hohe Abbrecher-Quote senken. Denn der NRW-weite Trend, dass rund ein Viertel der Azubis die Ausbildung abbrechen, ist auch in Herne zu beobachten.

450 neue Ausbildungsplätze angekündigt

Für das kommende Ausbildungsjahr gibt es schon eine sehr gute Perspektive: Das St.-Anna-Hospital möchte 400 neue Ausbildungsstellen schaffen, das Evangelische Krankenhaus 50 weitere Plätze. Aber auch in diesem Jahr gibt es noch Chancen: Wer eine Ausbildung beginnen möchte, kann immer noch einsteigen.

Nina-Maria Haupt


Die Suche nach Identität als spannendes Live-Erlebnis

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Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene kommen in den nächsten Tagen in den Genuss spannender Aufführungen. Vier Theater führen an sechs Festivaltagen fünf Stücke in den Flottmann-Hallen auf. „Das doppelte Lottchen“ nach Erich Kästner macht den Auftakt am Sonntag, 18. November, um 18 Uhr in einer Inszenierung des Comedia-Theater aus Köln. Eine Schulaufführung des gleichen Stückes folgt am Montag, 19. November, um 10 Uhr.

Die anderen Stücke: Das schaurige Haus, echtzeit-theater (Di., 20.11.), Der Bär, der nicht da war, Theater Marabu (Do, 22.11.) und Krabat (Fr, 23.11.) – jeweils um 10 Uhr in den Flottmann-Hallen.

  • Krabat – nach dem Buch von Otfried Preußler. Eine Produktion von c.t.201 in Koproduktion mit dem COMEDIA Theater.

„Lottchen“ mit Herner Beteiligung

Von einem „unfassbaren Live-Erlebnis“ spricht Gabriele Kloke vom städtischen Kulturbüro. „Als Hauptthema hat sich in diesem Jahr eher zufällig die Suche nach der eigenen Identität herauskristallisiert“, unterstreicht Kloke. „Ein für Jugendliche wichtiges Thema.“ Sie hat die Produktionen nach Herne geholt. Schon vor gut 30 Jahren haben sich acht Städte in NRW zusammen getan, um „Spielarten“ zu gründen. „Dahinter steckt die Idee, die eigene professionelle Theaterszene zu unterstützen“, sagt Kloke. Herne selbst ist erst zum 7. Mal dabei. Über 40 Produktionen haben sich beworben. Eine Jury sucht die besten zehn Inszenierungen aus und schnürt für die teilnehmenden Städte ein Paket. Kloke ist auch gleichzeitig in der Jury präsent. Ein Herner Stück hat dieses Jahr leider keinen Zuschlag erhalten. Dafür weist „Das doppelte Lottchen“ eine hohe Herner Beteiligung auf: Regie führt Frank Hörner, die Musik stammt von Sebastian Maier, Manuel Moser und Sibel Polat sind die Darsteller.

Gegen den Strich inszeniert

Das „Lottchen“ ist gegen den Strich inszeniert: Zwei Häftlinge bekommen in einer Reha-Maßnahme die Auflage, die beiden Zwillinge zu spielen, deren wechselvolles Leben Kästner beschrieben hat. „Ein skurrilles und unfassbar schnelles Stück“, beschreibt Kloke die Inszenierung. Trotz des ungewöhnlichen Ansatzes ist die ursprüngliche Roman-Handlung gut zu erkennen. Um 18 Uhr startet die Veranstaltung. Die Besucher werden schon vorher mit Kaffee und Waffeln bewirtet. Eine Schulvorstellung folgt am Montag, 19. November, um 10 Uhr.

Weitere Stücke

Die weiteren Stücke: Das echtzeit-theater aus Münster zeigt „Das schaurige Haus“. Familie Reitsch zieht um – aus Sachsen in ein bayrisches Dorf. Die Zugezogenen werden ausgegrenzt und diskriminiert – und im Haus fängt es an zu spucken.

„Krabat“ – ein Klassiker nach Otfried Preußler – wird vom Kölner c.t.201 inszeniert. In diesem Stück geht es – wie größtenteils auch in den anderen – um Identität: Lass ich mich von Magie vereinnahmen oder halt ich mich zu meinen Freunden.

„Der Bär, der nicht da war“, vom Bonner Theater Marabu auf die Bühne gebracht, erzählt die lustvolle Suche nach der eigenen Identität. Hierbei handelt es sich um eine Kooperation mit klassischen Musikern.

Nachbereitung

Angesprochen fühlen sollten sich vor allem junge Menschen zwischen vier und 15 Jahren. Trotz der an die Schulen angepassten Zeiten sind alle Interessierten zu den Aufführungen herzlich eingeladen. „Jedes Stück wird am Ende mit dem Ensemble nachbereitet“, verspricht Kloke.

Kartenbestellung ist möglich unter: Stadt Herne, FB Kultur, Telefon 0 23 23 / 16 30 97, gabriele.kloke@herne.de. Die Tickets kosten 10 und 6 Euro für „Das doppelte Lottchen“ und 12 und 6 Euro für alle anderen Aufführungen.

Weitere Infos: https://spielarten-nrw.de/

Horst Martens

 

Schülerstipendium RuhrTalente wächst weiter rasant

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In der Essener Lichtburg wurden gestern Abend zum dritten Mal neue Stipendiatinnen und Stipendiaten in das Schülerstipendienprogramm RuhrTalente aufgenommen. RuhrTalente fördert damit bereits über 160 besonders engagierte Jugendliche aller Schulformen aus der Metropole Ruhr.

Das umfangreiche Bildungsprogramm mit Fachseminaren, Sprachreisen, Workshops zur Berufs- und Studienorientierung und persönlicher Beratung bietet Schülerinnen und Schülern eine intensive Förderung auf dem Weg in die Berufsausbildung oder das Studium. Nur zwei Jahre nach dem Start hat sich ‚RuhrTalente‘ zum größten Schülerstipendienprogramm in der Region entwickelt. 1.000 Gäste versammelten sich zu dem feierlichen Anlass.

Von den zehn Herner Stipendiat*innen erhielten drei ihre Aufnahmeurkunde aus den Händen der Ministerin für Schule und Bildung des Landes NRW, Yvonne Gebauer, Bärbel Bergerhoff-Wodopia (Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung) und Prof. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule. Sieben weitere Schüler*innen sind schon seit letztem Jahr dabei und werden ein weiteres Jahr gefördert. Die RuhrTalente aus Herne besuchen die folgenden Schulen: Erich Fried Gesamtschule, Gesamtschule Wanne-Eickel, Emschertal Berufskolleg, Haranni-Gymnasium Herne, Realschule Crange, Gymnasium Wanne, Gymnasium Eickel und das Berufskolleg Mulvany Herne.

 

Schirmherrin Gebauer

Schulministerin Yvonne Gebauer hatte bereits im letzten Jahr die Schirmherrschaft für das Schülerstipendienprogramm übernommen. „Die Landesregierung und die Initiatoren der RuhrTalente haben ein gemeinsames Ziel: Wir wollen dafür sorgen, dass in unseren Schulen so viele Talente wie möglich entdeckt und gefördert werden. Der neue Schulversuch Talentschulen, der im nächsten Schuljahr startet, und das Stipendienprogramm ergänzen sich: Schülerinnen und Schüler sollen gezielt dabei unterstützt werden, ihre Schullaufbahn erfolgreich zu durchlaufen und reibungslos ins Berufsleben zu starten“, so Gebauer.

Die Hauptdarsteller*innen des Abends bewiesen während der Veranstaltung eindrucksvoll, dass die Förderung bereits Früchte trägt. So moderierten die beiden RuhrTalente-Alumni – Miles und Katharina– souverän den Abend an und begrüßten gemeinsam mit der Moderatorin die Schulministerin. Stipendiat Berat wurde live aus dem Kosovo zugeschaltet, wo er an einer deutschen Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und die Grußbotschaft von RuhrTalent Berfin aus Argentinien stimmte die frisch gebackenen Stipendiat*innen schon einmal auf die ihnen bevorstehende spannende und lehrreiche Zeit im Schülerstipendium RuhrTalente ein.

Ausweitung geplant

In welche Richtung sich das Schülerstipendienprogramm im Laufe des kommenden Jahres bewegen könnte, machte Professor Dr. Bernd Kriegesmann deutlich. „Dieses Programm wird mit Herzblut vorangetrieben und in kurzer Zeit ist Grandioses gelungen. Wir wollen noch mehr Jugendliche als bisher unterstützen und peilen gemeinsam mit der RAG-Stiftung 250 Stipendiat*innen für das kommende Jahr an.“ Damit wäre RuhrTalente das größte Schülerstipendienprogramm in Nordrhein-Westfalen.

Möglich macht das die Förderung der RAG-Stiftung, die als Ankerstiftung bis 2020 rund zwei Millionen Euro in das Schülerstipendienprogramm investiert. „Jeder einzelne Stipendiat, jede Stipendiatin kann stolz auf sich sein“, lobte Bärbel Bergerhoff-Wodopia die jungen RuhrTalente und fügte hinzu: „Bei Ihnen weiß ich, dass unsere Fördergelder mehr als gut angelegt sind. Denn wir bekommen weit mehr von Ihnen zurück, als wir geben – Sie gestalten die Zukunft unserer Region. Deshalb unterstützen wir die RuhrTalente mit großer Überzeugung.“

Bergerhoff-Wodopia dankte ausdrücklich allen Stiftungen, Unternehmen und engagierten Privatpersonen, die RuhrTalente bereits mit Spenden unterstützen und machte deutlich, dass weitere Förderer und Unterstützer jederzeit herzlich willkommen sind. Insgesamt zeigte der Abend einmal mehr, welches Talente-Potenzial das Ruhrgebiet zu bieten hat und dass es sich lohnt, in Bildung zu investieren.

 

Krzysztof Gruse stellt in der Städtischen Galerie aus

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„Es geht darum, sich Zeit zu nehmen, nicht so viel zu sprechen, sondern mehr zu schauen“, sagt Krzysztof Gruse beim Pressetermin am Donnerstag, 15. November 2018, in der Städtischen Galerie in Herne. Hier hängen bereits seine Werke. Die Ausstellung „Sitzen und Schauen“ wird vom 16. November 2018 bis zum 13. Januar 2019 zu sehen sein.

Museumsdirektor Dr. Oliver Doetzer-Berweger freut sich, die Werke von Gruse nun ausstellen zu können: „Wir kennen uns über einen gemeinsamen Bekannten. Ich habe Herrn Gruse in seinem Bochumer Atelier besucht und freue mich, dass wir nun die Ausstellung realisieren können.“

Zu sehen sind etwa 50 Werke ganz unterschiedlicher Natur. Es gibt Gemälde, Collagen aus Kartons und Buchdeckeln, Figürliches. Neue und ältere Werke. Landschaftliche Motive, Porträts und Abstraktes. „Die Ausstellung ist etwas ganz Besonderes. Hier hatte ich die Chance, jeden Raum anders zu gestalten“, sagt Gruse über die städtische Galerie: „Jeder Raum ist eine kleine eigene Ausstellung.“ Besonders ist nicht nur die Unterschiedlichkeit der Bilder, sondern auch die Spannung, die durch seine ungewöhnliche Art der Hängung entsteht. „Ich will eine Symbiose zwischen Raum und Bildern erzeugen“, so der Künstler.

  • „Sitzen und Schauen“ ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Zur Person

Krzysztof Gruse wurde 1957 in Bydgoszcz (Polen) geboren und versteht sich als Maler und Poet. Er war Mitbegründer der Künstlergruppe „Bydgoszczer Schule“ (1994-2015) und ist Mitglied im Polnischen und Bochumer Künstlerbund. Seine Arbeiten befinden sich in den Sammlungen Leon Wyczolkowski (Kreismuseum, Bydgoszcz), den Städtischen BWA-Galerien Bielsko-Biala und Bydgoszcz und in privatem Besitz. Seit 2000 arbeitet der Künstler in einem Atelier in Bochum. Hier hat er das FKT, das Freie Kunst Territorium (2009-2014), mitbegründet. Eine ständige Kooperation unterhält Gruse mit verschiedenen polnischen Kunstgalerien, besonders verbunden mit den Musikern und Performern um den Club Mozg in seiner Geburtsstadt Bydgoszcz. Seit 1985 hat er Ausstellungen, Aktionen und Projekte in Polen, Deutschland und im europäischen Ausland realisiert.

Die Ausstellung wird am Freitag, 16. November 2018, um 19 Uhr in der Städtischen Galerie im Schlosspark eröffnet. Der Eintritt ist am Eröffnungsabend frei.

 

Anja Gladisch

Freizeitangebote helfen bei der Integration

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Wie können Sport, Kultur und Freizeitangebote Neuzugewanderten bei der Integration helfen? Zu diesem Thema haben sich am Dienstag, 13. November 2018, rund 40 Mitarbeiter von Institutionen versammelt, die sich beruflich mit Integration beschäftigen. Unter dem Titel „Dialogforum Integration durch Kultur, Sport und Freizeit“ trafen sie sich zu einem gemeinsamen Workshop im Stadtteilzentrum Pluto. Dabei waren unter anderem Schulen, der Stadtsportbund, Kultur-Einrichtungen wie die Jugendkunstschule, Verbände wie beispielsweise die Caritas und verschiedene städtische Fachbereiche vertreten.

Eine erste Bestandsaufnahme ergab, dass es schon viele hilfreiche Angebote gibt, die aber teilweise bekannter werden müssen. Außerdem wolle man keine speziellen Freizeitangebote für Neuzugewanderte schaffen, sondern Angebote für alle Herner machen. Schließlich legten die Teilnehmer fest, an welchen Stellen sie die Strukturen in Herne weiter entwickeln möchten. In den kommenden Monaten wird das Dialogforum Ideen entwickeln und vorstellen.

Nina-Maria Haupt

Umsetzungsphase von InnvationCity roll out startet

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Als Startschuss für die Neuaufstellung der Stadt hat Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda den Beginn in die Umsetzungsphase des InnovationCity roll out bezeichnet. In einem Pressegespräch am Donnerstag, 15. November 2018, haben die Stadt Herne, die Stadtwerke Herne und das InnvationCity Management (ICM) die nächsten Schritte vorgestellt.

Das Quartier Herne-Mitte ist eines der ausgewählten Gebiete, in den die Ideen und Konzepte aus der InnovationCity Bottrop Anwendung finden werden. Als erste Schritte war hierfür das Quartier analysiert worden und die Ergebnisse in ein Integriertes energetisches Quartierskonzept eingeflossen. „Nun starten wir im Januar in die Umsetzungsphase“, sagte Dr. Dudda, der sich darüber freute, mit den Stadtwerken Herne hierfür einen Premiumpartner gefunden zu haben. Es gehe darum, den CO2-Ausstoß zu minimieren, Energiekosten zu senken. Es sei zudem gelungen, auch Projekte miteinzubeziehen, die räumlich auf der Grenze des InnovationCity roll out-Gebiets liegen. „Wir haben die Bewilligung für ein Quartiersmanagement erhalten und können so mit großen Ressourcen starten“, sagte der OB weiter.

  • @ Frank Dieper, Stadt Herne

Für die Stadtwerke Herne erklärte deren Technischer Leiter, Dr. Jürgen Bock: „Gemeinsam mit dem InnovationCity Management können wir Energieberatung anders anbieten als üblich. Konkret bedeutet, das, dass im Laufe des Januars mit Thore Müller ein Sanierungsmanager des ICM im Kundencenter der Stadtwerke am Berliner Platz gezielte Beratungen anbieten wird. „Wir wollen ein Bewusstsein schaffen für dieses Thema“, sagte Müller bei seiner Vorstellung im Rahmen des Pressegesprächs. Burkhard Drescher ICM-Geschäftsführer sagte: „Die Voraussetzungen in Herne sind sehr gut. Wir werden die Ideen aus Bottrop hierhin weitergeben und können in Herne auf Vorhandenes aufsetzen.“ Weiter erklärte Drescher: „Das Konzept hier in Herne ist unter breiter Beteiligung entstanden, nun soll das Konzept auch umgesetzt werden.“

Zudem nutzte der OB das Pressegespräch, um zur Kritik der Deutschen Umwelthilfe an der Stadt Herne Stellung zu nehmen. Deren Geschäftsführer, Jürgen Resch, hatte Herne in der WAZ vom 15. November ein irres Verhalten vorgeworfen, weil in seinen Augen Herne nicht mehr mache, um die Stickstoff-Dioxid-Werte zu senken. „Herr Resch hat sich offenbar noch nicht mit Herne beschäftigt“, erklärte der OB zu dieser für die Stadt Herne irritierenden Kritik. „Ich sehe einer möglichen Klage gelassen entgegen“, sagte Dr. Dudda weiter. Er verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf die emissionsfreie City Logistik und deren Ausbau, den Umbau der städtischen Fahrzeugflotte auf Elektrofahrzeuge, eine der saubersten Busflotten deutschlandweit und die Einrichtung neuer Buslinien sowie das Gesamtkonzept mit 72 Punkten zur Senkung der Werte, das im Januar in die politische Beratung gehen wird.

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