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Christof Schläger gibt Open air-Konzert vor dem KuZ

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Ein spektakuläres Open Air-Konzert präsentiert der international gefragte Herner Klangkünstler Christof Schläger auf dem Willi- Pohlmann-Platz vor dem Kulturzentrum: Klassische Kompositionen erklingen durch den Einsatz seiner ungewöhnlichen Instrumente, den tonalen Drucklufthörnern, in einem völlig neuen Gewand.

Für die Tage Alter Musik in Herne hat Schläger das vierstimmige Chorwerk »Da pacem Domine« von Arvo Pärt, komponiert in Erinnerung an die Opfer der Madrider Zuganschläge vom 11. März 2004, für seine ungewöhnlichen Instrumente adaptiert. Dafür trat Christof Schläger mit Unterstützung des Goethe-Institutes in einen persönlichen Austausch mit dem Komponisten. Dazu hat Schläger weitere Werke für dieses Konzert für seine Instrumente bearbeitet. Um eine transparente Mehrstimmigkeit zu verwirklichen, treten für das Konzert zwei weitere Instrumente hinzu, ein Bass-Horn und ein Tenor-Horn. Zusammen mit den bestehenden Instrumenten formen sie ein variationsreiches Horn-Ensemble.

Samstag, 10. November 2018 / 19 Uhr, Willi-Pohlmann-Platz (Vorplatz Kulturzentrum): Special: Retro-Hornkornzert. Christof Schläger, Drucklufthörner und -pfeifen.


Weihnachtskochen mit der inherne-Redaktion

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Exotische Düfte wabern durch die Küche. Die Ägypterinnen Marian und Salwa Yousef und die Syrerinnen Rania Wahbi und Souzan kochen für inherne und stellen für die Leser ein Weihnachtsmenü zusammen.

Weihnachtsmahl nach Fastenzeit

Die Ägypterinnen sind Kopten, die Syrerinnen Christinnen der römisch- orthodoxen Kirche. Sie feiern Weihnachten wie alle Orthodoxen am 6. und 7. Januar. „40 Tage haben wir gefastet“, erzählt Marian, „in dieser Zeit haben wir auf Fleisch komplett verzichtet. Am Ende der Fastenzeit kommt es dann aber in vielen Variationen auf den Tisch. Und wir genießen das nach so langer Abstinenz.“

Die Feier beginnt mit einer Weihnachtsmesse am Abend mit viel Weihrauch und christlichen Liedern. Dann versammelt sich die Großfamilie zu Hause. Um Mitternacht wird das Weihnachtsmahl an einer reich gedeckten Tafel eröffnet. Eine kleine Auswahl der Speisen wollen die vier Damen nun für inherne kochen. Marian und Salwa haben sich für Goulesh und Okra mit Tomatensoße mit Fleisch entschieden, die typisch für Ägypten sind. Auf Kibbeh, gefüllte Jalanji (Weinblätter) und das allseits beliebte Tabolah, einen Salat aus Petersilie, setzen hingegen Rania und Souzan aus Syrien.

  • Rania bereitet das Hackfleisch in der Küchenmaschine vor. @Frank Dieper, Stadt Herne

Die nächste Kirche: ein guter Treffer

Emsiges Treiben in der Küche der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) am Westring. In dieser Kirche fühlen sie sich heimisch, seitdem sie in Herne leben. Aus recht pragmatischen Gründen: „Das war von unserem Wohnort in Herne-Mitte aus die nächste Kirche. Viele Gemeindemitglieder stammen aus dem Ausland. Sie sprechen langsamer Deutsch als die Hiesigen, deshalb können wir es besser verstehen. Sie haben sich aber auch sehr um uns gekümmert.“

Wir lernen Zutaten kennen, die im Vorderen Orient alltäglich, aber auch in Herne in syrischen oder türkischen Läden zu bekommen sind. Bulgur zum Beispiel kommt häufiger zur Anwendung. Dabei handelt es sich um vorgekochten und geschroteten Weizen, der auch in Form von Grieß erhältlich ist. In Deutschland teilweise bekannt: die Okra-Schote, die in Ägypten schon vor 3.000 Jahren für die Zubereitung von Essen verwendet wurde.

Klassiker der syrisch-ägyptischen Küche

Rania und Souzan starten mit der Zubereitung der Kibbeh, eierförmige Hackfleisch- und Bulgurbällchen, ein Klassiker der syrisch-ägyptischen Küche. Rania zerkleinert das Fleisch in einer Küchenmaschine und gibt noch Eiswürfel dazu: „Dann wird das Fleisch noch fester.“ Mit dem Teig aus Bulgur und Hackfleisch wird zwischen den Händen ein Ei geformt, mit dem Zeigefinger ein Loch eingestoßen, in das eine Hackfleisch-Pinienkern-Mischung gefüllt wird. Das komplette Rezept auf dieser externen Seite!
Jalanji (gefüllte Reisblätter vegetrarisch) – eine Reis-Gewürze-Mischung kommt in die aus der Lake genommenen Reisblätter, die zu Rollen gedreht und dann in einem Topf gegart werden. Das komplette Rezept auf dieser externen Seite!
Tabolah ist ein Salat aus Petersilie, ein Klassiker, angereichert mit Bulgur, Tomaten, Zwiebeln, Olivenöl, Zitronensaft, Minze und Salatblättern. Das komplette Rezept auf dieser externen Seite!

Für den Okra-Eintopf kocht Salwa Tomaten, Rindfleisch und Zwiebeln in einem Topf. Die Okraschoten gart sie zusammen mit Tomatenmark und Bulgur in einer Pfanne. Alles zusammen kommt in den Ofen. „Wenn es nicht sehr scharf ist, dann ist es nicht lecker“, sagt Salwa. Das komplette Rezept auf dieser externen Seite!

Und zum Schluss Goulesh (oder auch Börek mit Hackfleisch) der nichts mit unserem Gulasch zu tun hat, sondern aus hauchdünnen Teigblättern besteht, zwischen die eine Füllung aus Hackfleisch und Eiern kommt. Das komplette Rezept auf dieser externen Seite!

Geld statt Geschenke

Martin (9) und Tony (6) helfen, wenn sie nicht gerade kickern. Gibt es mal Sprachschwierigkeiten, dolmetschen sie gerne. Sie sprechen schon beinah besser deutsch als arabisch: „Ich lebe in Deutschland, also spreche ich deutsch“, sagt Tony, „wäre ich in Ägypten, würde ich ägyptisch sprechen.“ In ihrer Heimat werden die Kinder zu Weihnachten nicht mit Spielzeug beschenkt. „Die Verwandten stecken ihnen Geld zu“, sagt Marian.

Die Verfolgung der Kopten

Marian und Salwa und ihre Familien sind Kopten und gehören zur Ur-Bevölkerung der Ägypter. Die christliche Minderheit hat unter der Unterdrückung der islamischen Mehrheitsgesellschaft zu leiden. „In Ägypten herrschte das Chaos – und immer wieder gab es Tote. Wir wollten nur noch raus“, sagt Marian – und ihre Cousine Salwa nickt dazu. Rania und Souzan kommen aus dem Kriegsgebiet in Syrien – ihre Fluchtgründe sind in Deutschland allseits bekannt.
Eine schöne logistische Leistung, innerhalb von drei Stunden vier Gerichte herzustellen. „Manche Deutsche beklagen sich ja schon über den Stress, wenn sie ihre Würstchen an Heiligabend warm machen müssen“, sagt ein Einheimischer im Hintergrund ironisch.

Erst das Gebet

Dann kommen die Speisen auf den Tisch. Ein Schmaus für alle Sinne. „Betet ihr nicht? Habt ihr das etwa vergessen?“, fragt Martin uns ganz entsetzt. Natürlich nicht. Marian spricht das Tischgebet auf arabisch. Na dann: Eid milad saeid!

Horst Martens

 

Was tun nach einem Sexualverbrechen?

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Was ist zu tun, wenn man Opfer einer Sexualstraftat geworden ist und sich noch nicht entschieden hat, ob eine Anzeige erstattet werden soll? Grundsätzlich wird allen Opfern einer Sexualstraftat geraten, sich unverzüglich medizinisch untersuchen zu lassen – auch ohne sichtbare Verletzungen.

Die Städte Herne, Bochum und Witten haben in Kooperation die Möglichkeit einer Spurensicherung nach einer Sexualstraftat entwickelt. Nach einer ärztlichen Untersuchung und der Spurendokumentation in einem der drei kooperierenden Herner Krankenhäusern (Evangelisches Krankenhaus, Marienhospital und St. Anna-Hospital) können die Spuren anonymisiert beim Institut für Rechtsmedizin gelagert werden. Erfolgt im Zeitraum von zehn Jahren eine Anzeige, können die Spuren als wichtiges Beweismaterial dienen. Diese Möglichkeit gibt es schon länger, allerdings ist sie in der Bevölkerung nicht so bekannt.

  • Fotos aus dem Kinospot. ©Martin Larius

Um zu dem Thema zu sensibilisieren und Hilfemöglichkeiten aufzuzeigen, wurde durch die Koordinierungsstelle in Bochum ein Kinospot erworben und auf die kooperierenden Städte zugeschnitten. „Ein Filmemacher aus Bielefeld hat den Spot gedreht“, erklären Sabine Schirmer-Klug und Cordelia Neige von der städtischen Gleichstellungsstelle. Die Gleichstellungsstelle der Stadt Herne hat sich daran finanziell beteiligt, dass der Spot für die Stadt Herne individualisiert wird. Die Herner Kliniken werden im Kinospot genannt und die Logos auch im Abspann gezeigt. „Dieser Spot wird auch in der Herner Kinowelt gezeigt“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herne, Sabine Schirmer-Klug.

„Parallel dazu wird es im Zeitraum 16. vom 26. November 2018 eine Plakataktion im Herner Stadtgebiet geben“, berichtet Cordelia Neige. An 13 verschiedenen Standorten werden Plakate zum Thema anonyme Spurensicherung platziert, um dieses Angebot bekannter zu machen.

Hier geht es zum Kinospot.

Anja Gladisch

 

Viele Gespräche rund um das Thema Ehrenamt

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Dieser Bus-Stopp hat sich gelohnt: Viele Gespräche führten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Referat Bürgerschaftliches Engagement der NRW-Staatskanzlei. Im Rahmen der Ehrenamtstour.NRW machten sie auch in Herne Station.

„Wir möchten mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen und wissen, wie wir sie beim Thema Ehrenamt noch mehr unterstützen können“, betonte Mareike Lüsebrink, die mit ihrem Team gleich an zwei Standorten im Stadtgebiet für Fragen und Anregungen zur Verfügung stand. Morgens parkte der Bus mit dem Pavillon vor der Akademie Mont-Cenis, am Nachmittag ging es weiter in Richtung Buschmannshof.

  • Haben Sie dieses Jahr schon Aufgaben ehrenamtlich erledigt? Die Antwort lautet in diesem Fall: Ja. ©Michael Paternoga/Stadt Herne

In 54 Städten unterwegs

Herne war eine von 54 Stationen, an denen Bürgerinnen und Bürger zu Wort kamen und über die Rahmenbedingungen rund um das Thema Ehrenamt diskutierten. „Die Bustour durch die Städte und Kreise ist ein Baustein zur Erarbeitung der Engagementstrategie für das Land Nordrhein-Westfalen“, fasste Mareike Lüsebrink den Besuch zusammen. Informationen aus erster Hand gab es auch vom Ehrenamtsbüro der Stadt Herne. Rainer Bodenschatz verteilte einige Flyer und informierte über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die das Ehrenamt in Herne bietet. Am Freitag, 9. November, hält der Bus übrigens in der Nachbarstadt Bochum, Parkplatz der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Immanuel-Kant-Str. 18 – 20.

 

Hühner beruhigen und Hunde brechen das Eis

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Wenn Sabrina Jericho ein Zeichen gibt, weiß Mala genau, was sie machen soll. Die zweijährige Australian-Shepard-Hündin setzt sich, springt über Jerichos ausgestrecktes Bein, dreht sich im Kreis und legt sich auf ein Handzeichen hin. Auch wenn Fremde auf sie zugehen bleibt Mala ruhig. Das ist wichtig, denn sie absolviert gerade eine Ausbildung zum Therapiehund. Ihre Besitzerin, Sabrina Jericho, bietet nun in Herne Seminare zur tiergestützen Therapie an.

  • Sabrina Jericho und Mala… ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne

Hamster, Hunde, Schnecken

Ob mit Kindern, Erwachsenen,  Älteren, Menschen mit und ohne Behinderung – viele Therapie-Angebote können durch Tiere unterstützt werden. Das muss nicht immer ein Hund sein.  Auch mit Hamstern, Hühnern und Schnecken kann man Menschen helfen, berichtet Jericho. Die 26-Jährige ist Reittherapeutin und Fachkraft für tiergestützte Intervention. Nach ihrem Studium der Sozialen Arbeit hat sie eine Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention gemacht und arbeitet nun mit Schulen, Kindergartenkindern und Erwachsenen auf einem Bochumer Bauernhof.

Tiere als Ruhepol

Seit kurzem lebt Jericho in Herne und bietet im Herner Natur-Erlebnis-Revier im Gysenbergpark Seminare zum Thema Therapie mit Tieren an. „Ich wollte immer schon mit Menschen und Tieren arbeiten“, sagt Jericho. Sie ist in Bochum mit Tieren aufgewachsen, ob Hunde, Katzen, Pferde, Ziegen oder Gänse. „Tiere sind oft ein Ruhepol und sie brechen das Eis“, meint die gebürtige Bochumerin. Gerade bei Menschen, die auf andere Therapien nicht gut ansprechen, hat sie es als hilfreich erlebt, wenn Tiere dabei sind. Zum Beispiel würden Kinder, die ungerne vorlesen lieber einem Tier vorlesen als ihren Klassenkameraden. Oder Menschen mit Behinderung, die bestimmte Bewegungen üben müssen, würden das lieber tun, indem sie ein Tier streicheln oder versorgen. Alte Menschen, die sich selbst nicht mehr alleine versorgen können, würden es oft genießen, ein Tier zu pflegen.

Beruhigende Hühner

„Die Tiere sind nicht Therapeuten, sondern Co-Therapeuten. Die Verantwortung liegt beim Menschen“, betont sie. Zum Beispiel können Menschen mit Down-Syndrom mit den Tieren ihre Bewegungen üben, ihre Wahrnehmung schärfen und Verantwortungsbewusstsein üben. Korpulentere Menschen bewegen sich lieber gemeinsam mit einem Tier oder strengen sich an, um es zu versorgen. Hühner, hat Jericho beobachtet, sind vor allem bei Autisten beliebt. „Hühner beruhigen“, widerspricht sie dem gängigen Klischee vom aufgeregten Federvieh.

In der Stadt sind andere Tiere gefragt

In Herne will sie nun nebenberuflich Fortbildungen anbieten, vor allem „tiergestützte Basiskompetenz“. Dahinter verbirgt sich ein breites Wissen darüber, mit welchen Tieren man wie arbeiten kann. Die Teilnehmer sollen nicht nur Tiere, sondern auch Krankheitsbilder bei Menschen kennen lernen, sie müssen gesetzliche Grundlagen und Hygiene-Vorschriften büffeln. Außerdem wird es darum gehen, mit welchen Tieren man in einer Großstadt arbeiten kann. Kämen bei Seminaren in ländlichen Gegenden auch Kühe, Schafe oder anderer Bauernhoftiere zum Einsatz, sind in Städten Kleintiere eher gefragt. Für den Einsatz in Herne kann Jericho sind Hunde, Schnecken, Meerschweinchen oder Kaninchen vorstellen. Auch ihr eigener Hund Mala wird dabei sein.

Nina-Maria Haupt

Nostalgie trifft Nervenkitzel

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Der Cranger Weihnachtszauber beinhaltet einen Weihnachtsmarkt wie er im Buche steht: Urige Gastronomie, Händlerbuden mit kreativer Handwerkskunst, eine große Eisbahn und den größten mobilen Weihnachtsbaum der Welt. Aber die Veranstalter setzen noch einen drauf und integrieren einen Vergnügungspark mit einer großen Auswahl an Attraktionen.

Das Konga-Themenkarussell ist eine 45 Meter hohe Riesenschaukel mit einer „Inverted-Gondel“, die Beine hängen dabei also frei in der Luft. Die Gondel rotiert um die eigene Achse, während das Pendel mit bis zu 120 km/h in die entgegengesetzte Richtung schwingt. Die Fahrt durch den „Dschungel von Konga“ wird begleitet von Nebel- und Lichteffekten, feuerspeienden Voodoo-Masken und einer zwölf Meter hohen Feuerfontäne auf der Spitze des Fahrgeschäfts.

Snow Magic – wie eine Schneeflocke im Wind

Wer ins Snow Magic einsteigt, fühlt sich förmlich wie eine Schneeflocke im Wirbelwind. Die Gondeln heben sich zunächst sanft, wirbeln dann um die eigene Achse und rasant im Kreis, während der Blick über den Cranger Weihnachtszauber und den großen illuminierten Schneemann in der Mitte des Karussells streift.

Laser Pix – kultige Welten von Super Mario

Die Abenteuerbahn Laser Pix – hier werden die Mitfahrer selbst zum Star in ihrem eigenen Videospiel: Auf zwei Etagen und 1.000 Quadratmetern werden die kultigen Welten von Super Mario & Co durchfahren. An jeder Gondel sind Lichtpistolen angebracht, mit denen auf bewegliche Ziele „geschossen“ wird. Die Fahrer treten dabei in einen direkten Wettkampf. Die Punkte können auf einem Counter abgelesen und verglichen werden.

Daemonium – die weltgrößte Geisterbahn

Mit einer Grundfläche von 36 mal 16 Metern und einer Höhe von 23 Metern bildet das Daemonium die weltgrößte mobile Geisterbahn. Auf vier Etagen erwartet die Besucher eine gruselige „Fahrt ins Ungewisse“: Mit dem Geisterzug geht es ins Reich der Gespenster und Dämonen. Haarige Riesen-Spinnen, mysteriöse Kapuzenmänner, glibbrige Außerirdische und besonders authentische Live-Akteure – sie alle verbergen sich im Inneren der riesigen Burg.

Viva Cuba – Kolonialzeitflair

Im Themen-Spaß-Parcours Viva Cuba heißt es für die Besucher „Feliz Navidad!“. Denn hier vermischt sich Weihnachten mit kubanischem Karibikflair. Bei einem Rundgang über 5 Ebenen locken ein großer Hindernisparcours, Aussichtsbalkone und eine 12 Meter hohe Riesenrutsche im großen Kirchturm des Laufgeschäftes. Die plastisch gestaltete Front und die malerische Gestaltung mit Pastellfarben und zahlreichen Gemälden erinnern an die charakteristische Architektur der spanischen Kolonialzeit.

Viele weitere Attraktionen

Der Cranger Weihnachtszauber wird viele weitere Fahrgeschäfte umfassen. Dazu gehören das Märchentrum-Riesenrad mit Christbaumkugeln als Gondeln, die Love Express Berg- und Talbahn, ein Autoscooter und Wellenflug. Auf die kleinen Besucher warten die Familienachterbahn Willy der Wurm, der Rentier Babyflug, ein großes historisches Pferdekarussell  und viele weitere Fahrgeschäfte. Ebenfalls ein Highlight: Robin Hood-Bogenschießen mit echtem Pfeil & Bogen oder das Sport Studio mit Europas größtem mobilen Torwandschießen inkl. Schusskraft- und Geschwindigkeitsmesser.

Der Cranger Weihnachtszauber findet vom 23. 11. 2018 bis zum 31. 12. 2018 erstmalig auf dem Cranger Kirmesplatz in Herne statt.

www.cranger-weihnachtszauber.de / www.facebook.de/crangerweihnachtszauber

Von Baumrinde bis zu Digital-Painting

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25 Künstler des Herner Künstlerbundes (HKB) zeigen vom 9. November 2018 bis 31. Januar 2018 mit ihren 55 Werken einen repräsentativen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens des letzten Jahres.

  • Edelgard Sprengel fasst bei der Hängung mit an. ©Horst Martens, Stadt Herne

Gezeigt werden Portraits, Landschaften, Stilleben, Fotografien, grafische Arbeiten, reliefartige Collagen, abstrakte, surreale, plastische und textile Arbeiten. Dabei bedienen sich die Künstler ganz unterschiedlicher Techniken wie Öl auf Acryl auf Leinwand oder Pappwabenplatte, Mischtechniken, Bleistift- und Pastellzeichnungen, Collagen, Bildgewebe aus Wolle, Baumrinde und Digital-Painting.

Vernissage: Freitag, 9. November, 17 Uhr, Herner Rathaus

Rathaus-Ausstellung bleibt feste Größe

Eine abwechslungsvolle Ausstellung, die die unterschiedlichen Herangehensweisen der Künstler zeigt. „Trotz der seit eineinhalb Jahren bestehenden eigenen Galerie „Kunstpunkt“ in Herne-Sodingen mit vier Ausstellungen im Jahr bleibt die Jahresausstellung des Herner Künstlerbundes im Herner Rathaus eine feste Größe“, unterstreicht Edelgard Sprengel, HKB-Pressesprecherin.

 

Ein digitales Geschichtsbuch für Herne

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Das Interesse an Geschichte in Herne ist groß. Mehrere Gruppen gleichzeitig recherchieren die Vergangenheit unserer Stadt. Sie haben sich jetzt zusammengetan und unter herne-damals-heute.de/ gemeinsam ein digitales Geschichtsbuch gestartet.

Manche dieser Gruppen gab es gefühlt schon immer wie die „Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel“, andere wie „Die Vier“ haben sich erst seit kurzem gegründet. Sie ackern nicht im luftleeren Raum, sondern haben als gemeinsamen Bezugspunkt das Stadtarchiv. Stadtarchivar Jürgen Hagen ist gleich in mehreren Gruppen vertreten und stellt die Beiträge auch ins Netz. Dort gibt es nicht nur zahlreiche Verweise auf die Forscher selbst, sondern auch schon eine Reihe von Beiträgen – von der Bergbaugeschichte über „Höfe und Kotten“ bis hin zu „Lebenserinnerungen“ und „Histörchen“. Auch eine Filmothek gehört ins Programm. Videos mit Geschichtsbezug sind im Mondkanal zu finden.

Geschichte aus vielen Perspektiven

„Wenn wir schon solche Schätze haben, dann sollten wir sie auch heben“, dachte Stadtarchivar Jürgen Hagen, als er merkte, was die Facebook-Gruppe „Herne von damals bis heute“ (u.a. von Gerd Biedermann) an historischem Material anbot und welche Resonanz sie damit beim Publikum auslöste. Deshalb wurde das digitale Geschichtsbuch realisiert. Schon am 9. August 2018 startete die Seite mit einem Artikel über das Hotel Schlenkhoff. Die multiple Zusammenarbeit bewertet der Stadtarchivar als „eine gute Sache“: „Wir erleben Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.“ Filmemacher Roland Schönig sieht es ganz einfach: „Wir wollen alle Leute informieren.“ Jürgen Hagen ist der Torwächter, er entscheidet, welche Beiträge veröffentlicht werden. In Zukunft soll eine Redaktion mit Vertretern aus den beteiligten Gruppen gebildet werden.

  • Norbert Arndt und Norbert Kozicki von der dgb-Geschichtswerkstatt. @ Frank Dieper, Stadt Herne

Schönig ist Mitglied der „Vier“, betreibt aber auch gleichzeitig den Mondkanal mit Filmen über Wanne-Eickel und Herne. Zahlreiche VHS-Filme mit historischen Inhalten hat er digitalisiert. Er kritisiert den Hang mancher Historiker, ihr Material nicht freizugeben: „Die haben Selbstschutzanlagen.“ „Das ist ein zweischneidiges Schwert“, sagt Hagen. Alle, die beim digitalen Geschichtsbuch mitarbeiten, sind ehrenamtlich tätig, während Berufs-Historiker davon ihr Leben fristen.

Körbe voller Material im Keller

„Das Internet ist das Medium der Zukunft“, erklärt Frank Sichau, Leiter der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel seine Motivation. Zahlreiche Bücher, Fotos und Magazine, unter anderem die Zeitschrift der „Emscherbrücher“ sollen ins weltweite Netz wandern. Allerdings nicht alles: „Wir treffen eine Auswahl“, sagt Sichau. Norbert Kozicki saß im Strandkorb, als er von den Vorhaben der ‚Viererbande‘ hörte: „Ich war begeistert von der Idee“. Der Autor von Büchern wie „Die Kinder von Karl Marx und Coca Cola“ oder der ganz anderen Libuda-Biographie kann sicherlich einiges zur Pop- und Kulturhistorie beisteuern. Er habe sich schon Gedanken gemacht: „Was machst du mit den ganzen Körben voller Material im Keller?“ So hat er jede Menge Tonbandmaterial mit Interviews, die er mit alten Gewerkschaftern geführt hat.

Nicht nur Fördertürme, sondern auch Menschen

Die dgb-Geschichtswerkstatt sieht ihre Schwerpunkte naturgemäß in der Geschichte der Arbeiterbewegung. „Neben der Abbildung von Fördertürmen“, sagt Norbert Arndt,  „geht es auch um die Menschen, um ihren Alltag, um die Klassenkonflikte, um arm und reich.“ Graf Hotte macht mit, weil er sich für Stadthistorie interessiert. „Der Erfolg gibt uns Recht“, sagt er und meint dabei wohl auch die zahlreichen Aktionen mit stadtgeschichtlichen Hintergrund, die er und seine Mondritter gestartet haben.

Horst Martens

 

 

 

 


Schutz für Shoah-Denkmal auf einem guten Weg

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Die Entwicklung der Schutzvorrichtung für das Shoah-Denkmal auf dem Willi-Pohlmann-Platz ist auf einem guten Weg, dauert aber länger als anfangs vermutet. Der Grund: Nach mehrfachen Überarbeitungen wird ein spezieller Prototyp der Konstruktion erstellt. Vertreter des städtischen Gebäudemanagement und der beteiligten Firmen sowie der Künstler Winfried Venne trafen sich jetzt in Waltrop zum Probelauf für die von der Firma Middeldorf und Söhne entwickelte Öffnungsmechanik.

  • Ulrich Graeve vom Gebäudemanagement testet das Schneckengetriebe. Dieter Röber (Statiker), Dirk Godau (Architekt) und der Künstler Winfried Venne beobachten den Vorgang genau. ©Horst Martens, Stadt Herne.

Behutsames Schneckengetriebe

Bekanntlich soll das mehrfach geschändete Shoah-Denkmal durch ein Portalsystem geschützt werden, das sich auf Schienen nach zwei Seiten hin öffnet und schließt. Das Konstruktionsbüro stellte nun den ersten von vier Teilen der Öffnungsmechanik vor. „Die Konstruktion soll einfach zu bedienen sein, gleichzeitig massiven Angriffen standhalten und wenig störanfällig sein“, sagte der Architekt Dirk Godau. Außerdem soll das Kunstwerk seine Strahlkraft behalten. Dabei sind die Entwickler auf eine blendende Idee gekommen: Sie setzen eine Spindel in Form eines Schnecken-Getriebes ein, das verhindert, dass die Tore sich zu schnell schließen und dadurch beschädigt werden.

„Eine komplexe Geschichte“

Bevor die jetzt endgültige Variante abgesegnet wurde, waren unterschiedliche technische Lösungen ausprobiert worden. Einbezogen in die Planung, Konstruktion und Fertigung der Schutzvorrichtung waren auch die Schöpfer des Shoah-Denkmals, Winfried Venne und Gabriele Graffunder. Vor Ort in Waltrop betonte Venne: „Der Entwicklungsprozess ist eine komplexe Geschichte, deshalb zieht er sich so lange hin. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Produktentwicklung. Wir haben aber Lösungen gefunden, die man nicht so einfach aus der Schublade zieht.“ Es sei keine industrielle Fertigung, die Teile würden handgefertigt.

Wie ein Segel im Wind

Ebenfalls vor Ort war der Ingenieur Dieter Röber, der für die Standsicherheit zuständig ist. „Die Schutzvorrichtung ist wie ein Segel im Wind“, erklärt Röber, „auf das große Kräfte wirken. Daher muss die Standsicherheit gewährleistet sein.“ Eine spezielle Befestigung ist notwendig, denn diese schwere, aus Stahl bestehende Vorrichtung steht im Grunde auf der Tiefgarage des Kulturzentrums. „Die Lasten werden großflächig auf dem Boden verteilt“, so Röber.

„Alles ist im Fluss“, bestätigt Ulrich Graeve vom städtischen Gebäudemanagement, „die Grundkonstruktion funktioniert.“ Das bedeutet: Die Konstruktionsfirma kann nach gleichem Muster die drei anderen Tor-Teile (zwei vor dem Denkmal, zwei hinten) herstellen. Wenn die vier Tore fertig sind, werden sie nach Süddeutschland transportiert, wo eine Firma die Platten aus Baubronze montiert. Gestaltet werden die Platten mit dem Herner Stadtplan, auf dem die „Nahtstellen“ der jüdischen Verfolgung eingraviert sind. In der Branche herrschen extreme Lieferzeiten: Solche Platten werden nicht auf Vorrat produziert, deshalb hatte sich die Beschaffung in die Länge gezogen. Anschließend gelangt die fertige Schutzvorrichtung – Grundkonstruktion und daran befestigte Platten – wieder nach Waltrop, wo dann das Finish erfolgt.

Umbau im Mai

Voraussichtlich von Mai bis Mitte Juni 2019 wird die Konstruktion dann am Willi-Pohlmann-Platz installiert. Für die Montage auf dem Willi-Pohlmann-Platz sind bestimmte Witterungsbedingungen erforderlich: Wegen der Segelwirkung der Platten muss Windstille herrschen, außerdem sind Temperaturen von mehr als fünf Grad notwendig. „Sie ahnen nicht, wieviel Gehirnschmalz dahinter steckt“, sagt Ulrich Graeve vom Gebäudemanagement. Gut 30 Personen sind mit dem Werk befasst. Jetzt ist Graeve vom Ergebnis „beeindruckt und zufrieden“. Die Kosten stehen wie gehabt bei 235.000 Euro.

„Wir haben mit großem ideellen Aufwand an den Verbesserungen gearbeitet“, resümiert Christian Lammers, der Geschäftsführer der Firma Middeldorf. „Dabei wurde von allen Beteiligten viel Interesse und Engagement entgegen gebracht. Ich bin stolz, am Vorhaben mitgewirkt zu haben.“

Horst Martens

Bunte Eröffnung der Grundschule Kunterbunt

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In gelbe T-Shirts gekleidet, stellten sich 420 Mädchen und Jungen auf dem Schulhof auf und sangen zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, Schuldezernentin Gudrun Thierhoff und NRW.Band-Vorstand Dietrich Suhlrie ein Lied. Mit dieser Präsentation endete die offizielle Eröffnung der Grundschule Kunterbunt an der Neustraße.

  • Voller Freude eroberten die Schüler – zur Feier des Tages in gelbe T-Shirts gekleidet – den modernen kindgerechten Schulhof. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Die Jungen und Mädchen lernen bereits seit dem Ende der Sommerferien in ihrer neuen Schule. Nun hat die Stadt Herne das Gebäude nach dem Umbau der ehemaligen Hans-Tilkowski-Hauptschule am Mittwoch, 7. November 2018, offiziell als Grundschule Kunterbunt eröffnet. In dem würdigen Backsteinbau aus dem Jahr 1904 sind nun die ehemaligen Grundschulen Berliner Platz und Schulstraße als neue gemeinsame Schule vereint.

„Ich freue mich, dass an diesem Standort zentral in Herne eine moderne und zeitgemäße Grundschule entstanden ist“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Ich danke allen, die sich in dieses spannende Projekt eingebacht haben und es zu einem so guten Ergebnis geführt haben.“

Neben städtischen Eigenmitteln wurden beim Umbau des Schulgebäudes auch Mittel aus dem Förderprogramm „NRW.BANK.Gute Schule 2020″ genutzt.

„Herne gibt nach den aufwendigen Sanierungsarbeiten den Schülerinnen und Schülern an der Grundschule Kunterbunt einen zukunftsorientierten Raum zum Lernen. Wer gute Lernbedingungen hat, lernt auch gut“, sagte Dietrich Suhlrie, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Dazu haben wir gerne unseren Teil beigetragen. Denn mit NRW.BANK.Gute Schule 2020 investieren wir in die Zukunft von NRW.“

Im Rahmen der Umbaumaßnahmen zu einem zukunftsorientierten Grundschulstandort waren sehr umfangreiche Bauarbeiten im Hauptgebäude und der direkt angrenzenden Sporthalle notwendig. So gibt es nun eine neue Raumaufteilung im Schulgebäude. Hierfür wurden gemauerte Wände abgebrochen und neue Leichtbauwände eingebaut, damit immer zwei Klassenräume einen Differenzierungsraum haben. Die vorhandene, sanierungsbedürftige Pausen-WC-Anlage ist nun im Erdgeschoss statt wie zuvor im Keller untergebracht.

Der Brandschutz wurde ertüchtigt und sämtliche Elektro- und Sanitärinstallationen erneuert. Investiert wurden selbstverständlich auch in die Gestaltung der Räume und Flure bzw. Treppenhäuser, diese erhielten teilweise neue Boden- und Deckenbeläge, neue Wandanstriche und Inventar. In der Sporthalle erfolgte eine großzügige Sanierung der Sanitäranlagen.

Der Schulhof der Grundschule Kunterbunt ist in diesem Jahr mithilfe von Städtebaufördermitteln ebenfalls umgestaltet worden. Ziel der Maßnahme im Rahmen des Stadtumbaus Herne-Mitte ist eine Neugestaltung der gesamten Schulhoffläche zu einer funktionalen und ansprechenden Spielanlage. Schüler aber auch die Lehrer und Eltern haben ihre Ideen und Wünsche für einen neuen Schulhof eingebracht.

Die Gesamtinvestition in Gebäude, Sporthalle und Schulhof belaufen sich auf über 2,7 Millionen Euro, die sich wie folgt aufteilen:

  • Städtische Eigenmittel ca. 1.200.000 Euro
  • Landesprogramm NRW.BANK.Gute Schule 2020 ca. 472.000 Euro
  • Städtische Mittel – Brandschutz ca. 480.000 Euro
  • Schulhof ca. 450.000 Euro
  • Einrichtung und Umzug: Städtische Eigenmittel ca. 163.000 Euro

20 Gewerke waren an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt.

 

Ein voller Erfolg: der 12. Tag der Menschen mit Demenz in Herne

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Zufrieden blickt Lisa Binse, Sprecherin des Arbeitskreises „Gerontopsychiatrie/Runder Tisch Demenz Herne“, in den Raum mit insgesamt 19 Informationsständen. „Ein Großteil des Arbeitskreises ist hier vertreten. Das ist toll“, so die Mitarbeiterin der städtischen Abteilung Gesundheitsförderung und -planung, die gemeinsam mit dem Arbeitskreis den zwölften Tag der Menschen mit Demenz im St. Marien Hospital Eickel organisiert hat. Im Fokus stand am Mittwoch, 7. November 2018, das Thema „Schlaf und Demenz“.

Nachdem Dr. Katrin Linthorst, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung und –planung, die Gäste begrüßt hatte, sprach Dr. Peter Nyhuis, Chefarzt St. Marien Hospital Eickel, als Hausherr zu den Besuchern. „Ich freue mich über den Erfolg der Veranstaltung. Wir wissen, wie komplex die Versorgung Demenzerkrankter ist und sehen uns als ein Teil eines großen Netzwerkes“, so der Chefarzt, der erläuterte, dass die Krankheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden müsse. Der größte Risikofaktor für Demenz sei nach wie vor das Alter, aber es würden eben auch weitere Kriterien wie der Schlaf eine wichtige Rolle spielen. So zählten Schlafmangel nicht nur zu den Risikofaktoren, sondern auch im Umkehrschluss können Schlafstörungen während der Demenz entstehen.

  • Stadtrat Johannes Chudziak betonte die große Relevanz des Themas Demenz. ©Anja Gladisch, Stadt Herne

Stadtrat Johannes Chudziak wies in seiner Rede darauf hin, dass im Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (Büz) bald auch eine Selbsthilfegruppe Frontotemporale Demenz ins Leben gerufen wird und betonte die große Relevanz dieses Themas in unserer Gesellschaft. Im Anschluss sprach Dr. med. Martina Neddermann, leitende Oberärztin am Thoraxzentrum Ruhrgebiet Bochum/Herne Schlaflabor, über „Schlaf im Verlauf des Lebens und was uns schlaflos macht“. „Der Schlaf wird im Laufe des Lebens weniger“, so die Expertin. Zu viel Schlaf sei auch nicht gesund. Aktuell schliefen allerdings viele Menschen weniger als sie benötigen würden. Sie stellte die Auswirkungen von Schlafstörungen und Schlafmangel dar.

Im Laufe des Tages folgte noch eine Kostprobe des Chors „Café Vergissmeinnicht“, Musik des Duos Christine Budhammer und Rolf Marx sowie ein Vortrag von Dr. Peter Nyhuis über das Thema „Schlaf und Demenz – Was gibt es Neues?“. Am Nachmittag hatten die Gäste die Möglichkeit, an einem von zwei Workshops teilzunehmen: „Das Nachtcafé im Klinikum Gütersloh – abendliche Betreuung der Patienten mit kognitiven Einschränkungen“ und „Schläfst du schon oder wachst du noch? Wie finde ich/mein Angehöriger in den Schlaf?“ In den Pausen hatten die Gäste die Gelegenheit, sich an den verschiedenen Ständen zu informieren und auszutauschen.

Anja Gladisch

Gisela, die Frau von der Tankstelle

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In den 60-er Jahren war Gisela Schlang (71) ein Unikum. Sie war Tankwartin an der Esso-Tankstelle an der Kirchstraße in Sodingen.

Eltern votierten für Männerberuf

Der Tankwart ist Geschichte – SB-Stationen prägen mittlerweile die Service-Landschaft. Aber in den 60-ern war alles anders: Eine Frau bekam man allerdings in der Tankwart-Kluft auch damals selten zu sehen. Dabei war Gisela Schlang nicht darauf aus, einen Männerberuf zu ergreifen. „Meine Eltern haben das einfach bestimmt“, erzählt sie. Die waren nämlich mit dem Betreiber befreundet und stielten den Deal ein. Ihr eigentlicher Traumberuf: „Ich wollte in den Krankenpflegedienst, um Krankenschwester zu werden.“

Bonbons und Fleischwurst

So absolvierte Gisela also von 1961 bis 1964 eine Lehre. In Bochum besuchte sie die Berufsschule. „Wir waren zwei Mädchen unter den Jungs.“ Bei den Jungs ging es dann darum: „Wer bringt die nach Hause?“ Und in der Tankstelle war vieles sehr persönlich. Man kannte die Besucher. „Die Kunden brachten Fleischwurst vorbei (einige waren Metzger) und schenkten uns Bonbons. Manchmal gab es auch einen Klaps auf den Po.“ In den heutigen „Me-Too-Zeiten“ ein „No go“, damals offenbar kein großes Thema.

  • Gisela Schlang war in den 60er Jahren Tankwartin in Sodingen. © Gisela Schlang

Die Jungs wurden besser bezahlt als die Mädchen. Bei der Arbeit wurden allerdings keine Unterschiede gemacht: „Vieles musste man mit der Hand machen: Reifen auswuchten, Ölwechsel, Batterie austauschen“, erzählt die Ex-Tankwartin. Wenn es allerdings hieß: „Fahr mal den Wagen in die Werkstatt“, war sie in der Bredouille. Sie hatte nämlich keinen Führerschein. Aber ansonsten kannte sie sich in ihrem Metier aus. Hatte unterwegs ein Fahrer eine Panne, fragte sie selbstverständlich nach: „Kann ich helfen?“ Die verdutzten Blicke der Fahrer sprachen Bände.
Ein Jahr war Gisela Schlang Gesellin. Dann starb der Besitzer, und die Tankstelle wurde aufgelöst. Sie stellte sich die Frage: „Was machst du jetzt?“ Und fand schnell eine Antwort: „Du heiratest.“ Ihren zukünftigen Mann hatte sie bei der Gewerkschaft kennen gelernt.

Der späte Traumberuf

Sie bekam zwei Söhne, 20 Jahre lang war Gisela Schlang Hausfrau. Und dann, wer hätte es für möglich gehalten, erfüllte sich für die damals 43-Jährige ihr Berufstraum doch noch. „Ja, ich bin Krankenschwester geworden.“ Zuerst war sie im Altenheim tätig. Später im Marienhospital. Ihre Karriere ist die Geschichte einer Frau, die nicht freiwillig einen für Frauen atypischen Beruf ergriff und sich später doch noch ihren liebsten Wunsch erfüllte.

Horst Martens

Wanner Mondfinsternis 2.0

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Die Wanner Mondfinsternis geht in die zweite Runde. In diesem Jahr sind es fünf Bands aus dem Musikbunker an der Karlstraße & Friends, die auf die Bühne wollen.

Die Bühne steht in der Maschinenhalle der Künstlerzeche Unser Fritz. Das Mini-Festival hört in Fortsetzung der Veranstaltung vom letzten Jahr auf den Namen ‚Mondfinsternis 2.0” und trägt wieder das Motto: Mond aus – Spot an!

Am 17. November 2018 geht es ab 17 Uhr los. Jede Band spielt etwa eine Stunde lang, dazwischen gibt es Akustiksets weiterer Künstler zu hören.

Am Start sind: – Fountain / – Crazy Black Sunday / – Relate / – Power Planet / – Provinzlärm. Die Akustiksets kommen von Michael Grimberg und Märchenmond. Der Eintritt ist frei-willig, Getränke und Essbares gibt es zu angemessenen Preisen.

Informationen zu den Musikern mit Links und Hörproben gibt es auf mondfinsternis-wanne.de.

 

Anja Balzer beherrscht viele Genres

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Anja Balzer (47) beherrscht viele Genres. Bei den „Sisters of Comedy“ in den Flottmann-Hallen am 12. November (ausverkauft) tritt sie als Comedian auf. Sie dürfte damit die erste Hernerin sein, die in diesem Metier Spuren hinterlässt.

Große Bandbreite

Sich selbst nennt sie schon mal ironisch „eierlegende Wollmilchsau“. Moderation, Training, Schauspiel, Improvisation, Gesang, Kabarett, Walk Act stehen in ihrem Portfolio. „Ein Beutel, der zu voll ist“, wie die gebürtige Bochumerin selbst meint. Aber wer sie im Interview erlebt, kann sich gut vorstellen, dass sie diese große Bandbreite auch beherrscht.

  • Kaum zu glauben: Comedian Anja Balzer war als Jugendliche schüchtern. © Frank Dieper, Stadt Herne

Das war nicht immer so. „Ich war schüchtern und gehörte in der blöden Pubertät immer zu den Uncoolen“, sagt sie. In ihrem ersten Beruf als Bauzeichnerin in ihrem Heimatort Meppen fing sie sogar an zu stottern. Heute ist sie genau das Gegenteil. Aber sie hat Empathie: „Leute, die schüchtern sind, sind bei mir gut aufgehoben, weil ich weiß, wie es sich anfühlt.“

„Mein Instrument ist Improvisation“

Andere heirateten, sie entschloss sich, Germanistik und Theaterwissenschaften zu studieren. Ihre erste Theaterheimat waren das Thealozzi und die Hottenlotten in Bochum. Mit 30 erkrankte sie an Krebs: „Für alles andere war ich zu erschöpft. Aber nicht für das Theaterspielen.“ Deshalb wusste sie nach ihrer Gesundung: Das ist mein Weg. Jahrelang spielte sie in Impro-Theatern. „Mein Instrument ist Improvisation.“

Nachdem ihr Sohn geboren wurde, orientierte sie sich auch aus finanziellen Gründen leicht um. In zahlreichen Workshops und Seminaren erwarb sie Kenntnisse, um als Businesscoach zu arbeiten und im Unternehmenstheater tätig zu werden. So tritt sie als Rollenspielerin in einem Assessment-Center auf. Seit vier Jahren animiert sie die Auszubildenden der Stadt Herne in einem Theaterworkshop zu mehr Offenheit. Im nächsten Jahr macht sie auch bei der Herner Frauen-
woche mit.

Der sehnlichste Wunsch

Aber demnächst ist wieder mehr Theater fällig. Ihr sehnlichster Wunsch ist: „Ich würde gerne ein Improvisationstheater-Festival etablieren. Durchaus auch in Herne. Das gibt es im Ruhrgebiet noch nicht.“ Die Idee für ein Stück oder ein Format hat sie schon. Nach Herne ist sie wegen der günstigen Wohnkosten gezogen. Aber sie sagt: „Ich liebe diese Stadt. Sie ist genau so schön wie Meppen.“

Horst Martens

 

Gemütlich und familiär: der Herner Weihnachtsmarkt

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Im Zentrum des Herner Weihnachtsmarktes stehen eine rund zehn Meter hohe Konstruktion aus über 250 Tannenbäumen und ein Lichterdach aus Tausenden von Lichtpunkten. Vor der Bühne auf dem Robert-Brauner-Platz kommt damit schnell weihnachtliche Stimmung bei den Besuchern auf. Die Stadtmarketing Herne GmbH hat als Veranstalterin wieder ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Zusammen mit der IG Herne City lädt sie zum 11. Herner Sternenbummel in die Fußgängerzone ein. Die Ruhrpott-Hütten vor dem City-Center haben sich längst als feste Marke etabliert – In diesem Jahr öffnen sie unter einem neuen Betreiber.

Der Herner Weihnachtsmarkt ist eine kleine aber feine Traditionsveranstaltung. Insgesamt laden dieses Jahr rund 25 weihnachtlich geschmückte Hütten zum gemütlichen Bummeln und Schlemmen auf den Robert-Brauner-Platz und den Boulevard Bahnhofstraße ein. „Viele Beschicker halten Herne schon seit Jahren die Treue und haben sich auch dieses Jahr frühzeitig um einen Standplatz beworben“, freut sich Tina Dzierla, die für den Herner Weihnachtsmarkt zuständige Projektleiterin. Die überwiegend inhabergeführten Hütten machten die familiäre Atmosphäre des Weihnachtsmarktes aus. Die Beschicker kennen ihre Kundschaft schon lange Jahre und sind mit deren persönlichen Vorlieben vertraut. „Gerade das macht den Herner Weihnachtsmarkt zu einem gelungenen Gegenentwurf zu den großen Eventmärkten der Region“, verrät Dzierla. Für Abwechselung sorgen in diesem Jahr auch zwei oder drei neue Angebote.

Programm

An rund 20 Tagen bietet der Herner Weihnachtsmarkt ein Bühnenprogramm mit unterhaltsamen und besinnlichen Beiträgen. Viele Künstler, Bands und Chöre aus Herne beteiligen sich mit großem Engagement daran. Die gedruckte Broschüre mit dem Programm wird in den nächsten Tagen ausgeliefert und ist ab sofort im Ticketshop und auf der Internetseite der Stadtmarketing Herne GmbH zu finden.

11. Herner Sternenbummel

Am 7. Dezember lädt der 11. Herner Sternenbummel zu einem gemütlichen vorweihnachtlichen Stöbern, Bummeln und Einkaufen nach dem gewohnten Ladenschluss ein. Die teilnehmenden Einzelhändler in der Herner Innenstadt öffnen ihre festlich dekorierten Geschäfte dann bis 22 Uhr und begrüßen alle Besucher mit kleinen Überraschungen. Der Sternenbummel ist eine gemeinsame Aktion der IG Herne City und der Stadtmarketing Herne GmbH.

Karitative Hütte und Handwerkshütte

In einer Karitativen Hütte stellen circa 30 gemeinnützige Organisationen, Vereine, Schulen und Kitas ihre Arbeit vor und verkaufen im Wechsel beispielsweise selbstgemachte Plätzchen und Marmelade, kunstvolle Postkarten oder handgestrickte Socken für einen guten Zweck.

Kunsthandwerk und allerhand selbst Gebasteltes, Gestricktes und Genähtes gibt es in der Handwerkshütte zu entdecken. Außerdem bieten drei Imker im Wechsel ihren Honig aus der Region, Bienenwachskerzen und verschiedene andere Erzeugnisse rund um die Biene an.

Ruhrpott-Hütten

Die Ruhrpott-Hütten vor dem City-Center haben sich längst zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Mit der Firma Steinmeister aus Herne hat der urige Ausschank- und Imbissbetrieb in diesem Jahr einen neuen Betreiber erhalten. Die Besucherterrasse wurde deutlich vergrößert – von rund 100 auf über 250 Quadratmeter. Die beheizten Holzhütten bieten Platz zum Verweilen und lassen auch gesellige Weihnachtsfeiern oder kurzweilige Feste zu. Inmitten der Hüttenromantik bieten die Ruhrpott-Hütten auch ein eigenes Unterhaltungsprogramm. Reservierung unter: reservierung@steinmeister.de.

Kunstvoller Weihnachtsschmuck

In der Weihnachtszeit ist die Herner Innenstadt stimmungsvoll geschmückt und erstrahlt in einem warmen Lichterglanz. Vor einigen Jahren wurden dazu extra passgenaue Vorhänge aus LED-Lichterketten entwickelt, die an die bestehenden Laternen angedockt werden. In Zusammenarbeit mit der IG Herne City und weiteren Baumpaten erstrahlen außerdem rund 20 Laubbäume, die das gleiche Kettensystem benutzen. „Neue Paten sind jedes Jahr herzlich eingeladen, sich an dieser Aktion zu beteiligen“, so Dzierla. Ein besonderer Blickfang des Herner Weihnachtsmarktes sind die Krippenfiguren des Essener Künstlers Roger Löcherbach, ein Set von insgesamt acht aus Eichenholz geschnitzten Statuen in Lebensgröße.

Herner Weihnachtsmarkt

Robert-Brauner-Platz sowie Boulevard Bahnhofstraße

15. November bis zum 23. Dezember 2018

Montag bis Samstag: 10.30 Uhr bis mind. 20 Uhr

Sonntag: 13 Uhr bis mind. 20 Uhr

Totensonntag, 25.11.: 18 Uhr bis mind. 20 Uhr

Ruhrpott-Hütten

Boulevard Bahnhofstraße vor dem City-Center

15. November bis 31. Dezember 2018

Montag bis Samstag: 12 bis 22 Uhr

Sonntag: 13 bis 22 Uhr

24.12.: 11 bis 13 Uhr

26.12.: 16 bis 22 Uhr

27. bis 30.12.: 12 bis 22 Uhr

31.12.: 11 bis 13 Uhr und ab 19 Uhr Silvesterparty (geschlossene Gesellschaft, Karten nur im Vorverkauf)

 


Familiengerechte Kommunen im Fokus

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Fachtagung bei Flottmann

Rund 150 Fachleute aus Wirtschaft und Kommunen haben sich in dieser Woche in den Flottmann-Hallen zur Fachveranstaltung „Integrierte Stadtentwicklung für Kommunen“ in den Herner Flottmann-Hallen getroffen. dazu eingeladen hatte neben der Bertelsmann-Stiftung, dem Verein Familiengerechte Kommune auch die Stadt Herne. Expertenbeiträge beleuchteten das Thema unter verschiedenen Gesichtspunkten. So ging es unter anderem um Stadteilentwicklung, die Zusammenarbeit von Kommunen mit Partnern oder im Fachvortrag von Jan Schröder, dem Leiter des Herner Bildungsbüros um Monitoring und Teilhabechancen für Kinder und Jugendliche.

  • Impressionen von der Fachveranstaltung in den Flottmannhallen. ©Frank Dieper, Stadt Herne

In seinem Grußwort betonte Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda: „Lebensqualität in allen Lebensphasen zu schaffen ist ein Leitbild für uns“. Er zeigte auf, welche Instrumente Herne nutzt, um dieses Leitbild zu verwirklichen. „Wir setzen auf Bildung des Nachwuchses“, erklärte Dr. Dudda weiter.

Dr. Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, erklärt die Stiftung wolle den Kommunen das Handwerkszeug zur Schaffung familiengerechter Städte an die Hand geben. Dr. Kirsten Witte, Vorstandvorsitzende des Vereins Familiengerechte Kommunen,  bedauerte, dass Familiengerechtigkeit noch nicht den Werte habe, den sie haben sollte. Im weiteren Verlauf der Tagung gab es Zertifikate für familiengereichte Kommunen und Unternehmen.

 

Elektrische Deutschlandpremiere in Wanne

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Die Deutsche Post DHL liefert ab sofort mit drei großen Elektrofahrzeugen Pakete in Wanne aus.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und DHL-Niederlassungsleiter Frank Blümer haben die Streetscooter Work XL am Donnerstag, 8. November 2018, vor dem Wanner Rathaus vorgestellt. Denn im Umfeld der Wanner Innenstadt werden die Fahrzeuge, die in Ladevolumen von 20 Kubikmetern und eine Reichweite von 60 bis 70 Kilometer haben, unterwegs sein. Es sind bundesweit die ersten ihres Typs, die unterwegs sein werden. „Das ist eine Deutschlandpremiere in Wanne“ betonte der OB. Er erklärte, dass sie die drei wichtigen Themen  Klimaschutz, Ressourcenschutz und moderne Mobilität ideal bedienen. Besonders freute sich das Stadtoberhaupt, dass sie durch Wanne rollen und so auch gut zum Pakt für Wanne 2020plus passen.

  • Vorstellung der neuen Elektrofahrzeuge vor dem Wanner Rathaus. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne


Dr. Frank Blümer betonte, dass die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Herne im Bereich der E-Mobilität auch ein Grund dafür sei, die Fahrzeuge hier einzusetzen. Erfreut zeigte sich auch Jürgen Klein Altstedde, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr und zuständig für das Thema Mobilität: „Das passt sehr gut in unser Konzept

Lampenfieber bei Lampenfieber

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Fantasie braucht der Gast bei der Probe im Heinz-Westphal-Haus an der Dorstener Straße in Holsterhausen. Das Stück „Hexenschuss“, das Lampenfieber sich für sein diesjähriges Programm ausgesucht hat, spielt sämtlich in einer Wohnung. Bei den Aufführungen in der Aula der Realschule Crange am 10. und 11. sowie am 16. und 17. November werden entsprechende Trennwände echtes Wohnungsfeeling auf die Bühne bringen. Im Proberaum lassen Markierungen auf dem Boden und eine improvisierte Möblierung erahnen, wie es später „on stage“ aussehen wird. Auch ohne Wände erkennbar ist das Engagement, mit dem die Amateurschauspieler bei der Sache sind. Konzentriert spielen sie das Stück durch, geben sich gegenseitig Einsätze und hören auf die Anmerkungen von Regisseurin Marion Drusdaties.

Viele helfende Hände

26 Mitglieder bilden Lampenfieber. Nicht alle davon stehen in jedem Jahr auf der Bühne. Manche zieht es auch gar nicht auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Sie arbeiten nicht minder engagiert im Hintergrund mit. Denn Theater ist auch bei kleineren Bühnen nicht nur das Schauspiel, sondern zusätzlich ganz viel Fleißarbeit im Hintergrund: Requisiten, Bühnenbilder, Auswahl und Bearbeitung von Stücken. Viele helfende Hände sind dafür erforderlich. Daher sind auch Neuzugänge gerne gesehen bei den Probeabenden, die jeweils montags und donnerstags im Heinz-Westphal-Haus stattfinden. „Wir freuen uns über jeden, der Interesse hat und mal reinschnuppern möchte“, erklärt Uwe Rainer Schulz, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert – und im aktuellen Stück – so viel sei verraten – einen unbequemen Part hat. Zu Beginn von Hexenschuss „darf“ er in einer  Badewanne kauern.

  • @ Frank Dieper, Stadt Herne

Gut besuchte Aufführungen

Die Bühne, die sich 2012 gegründet hat, ist als eingetragener Verein registriert. Spielstätte ist die Aula der Realschule Crange. An zwei Wochenenden im November wird sie für die Gruppe zum Theater. Und dort im Keller lagert auch die Ausstattung. „Ein Stätte, wo wir proben und aufführen können, ist unser großer Wunsch“, erklärt der Vorsitzende von Lampenfieber, Andreas Mensing. Gleichwohl haben sich die Mitglieder mit den Umständen arrangiert. Theater ist ja nicht zuletzt auch immer etwas Improvisation. Ein Stück pro Jahr übt das Ensemble ein. Die Aufführungen finden traditionell an zwei Wochenenden im November statt. „Dann sind gerade keine Ferien und die Adventszeit hat noch nicht begonnen. Die Menschen haben etwas Zeit“, erklärt der erste Vorsitzende Mensing die Wahl der Termine. Die Zuschauerresonanz bestätigt ihn. Die Aula ist stets gut gefüllt. Und auch wer in wenigen Tagen mit Lampenfieber mitfiebern möchte, sollte sich sputen. Das erste Wochenende ist praktisch ausverkauft. Karten gibt es beim Verein und an vier Vorverkaufsstellen: Blumen Kuck in Eickel, Schuhmacher Dimou in Holsterhausen, Brillen Plum in Wanne und bei der Druckerei Budde in Herne-Mitte.

Christoph Hüsken

 

Als am Rathaus die rote Fahne wehte

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„Wer will, dass es zum Frieden kommt, der zeichne Kriegsanleihe. Und wer will, dass der Frieden möglichst gut wird, der zeichne erst recht Kriegsanleihe. Darum zeichne!“ So warb der Herner Anzeiger noch am 2. November 1918 für die Finanzierung des Ersten Weltkrieges.

Revolte erreicht das Revier

Einen Tag später begann in Kiel der Aufstand der Matrosen, die nicht noch einmal in einen aussichtslosen Krieg ziehen wollten. Am 8. November  erreichten die revoltierenden Matrosen die Waffenschmiede der Nation, das Ruhrgebiet.

Die Menschen im Deutschen Reich, so auch in Herne, Eickel und Wanne, die bedingungslos in den Dienst des Kampfes an der Front gestellt und so zur „Heimatfront“ gemacht wurden, wollten und konnten nicht mehr. Die sogenannte „Augustbegeisterung“ 1914 war längst verblasst. Die Versorgungslage zeigte sich katastrophal, überall im jetzigen Herner Stadtgebiet wurden „Kriegsküchen“ eingerichtet. Der zum Symbol für Hungersnöte gewordene Steckrübenwinter 1916/17 verursacht durch die britische See blockade, Missernten und chaotisches Verwaltungshandeln, Hungerkrawalle, Streiks und die wachsenden Zahlen an gefallenen Soldaten setzten den Menschen immer mehr zu.

1600 Gefallene in Alt-Herne

„Und das Schlimmste ist der Hunger. Hunger, Hunger, im Lande und im Felde. Keine Kartoffeln sind mehr da, größtenteils nur Steckrüben. Morgens, mittags, nachmittags und abends Steckrüben, in aller Form. Kein Wunder, wenn das Volk aufmuckt und große Aufstände hervorruft, in den größeren Städten.“ So beschrieb die Schülerin Lisa Beuge in ihrem Tagebuch die immer stärker werdende Antikriegsstimmung.

Am 9. November 1918 schließlich dankte Kaiser Wilhelm II. ab und der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann rief in Berlin die Demokratie aus. Nach einer Kundgebung wurde an diesem Tag in Herne auf dem Rathaus die rote Fahne gehisst. Am 11. November unterschrieben deutsche Vertreter den Waffenstillstand. Die Bilanz des Krieges allein auf Alt-Herner Gebiet: 1596 gefallene oder gestorbene Soldaten und eine ungenannte Zahl von an Leib und Seele versehrten Kriegsheimkehrern.

Den spontan gebildeten Arbeiter- und Soldatenräten gelang es in der unruhigen Nachkriegssituation, die Lage der Menschen zu erleichtern sowie sozialpolitische und demokratische Verbesserungen zu erreichen.

Die erste deutsche Demokratie

So schrieb man ein bedeutendes Kapitel in der deutschen Geschichte: Mit der Einführung der ersten deutschen Demokratie wurde am 12. November 1918 die volle Beteiligung von Frauen am politischen Leben gesetzlich verankert. Das Dreiklassenwahlrecht war nicht mehr, nun konnten alle Frauen und Männer gleich, geheim und direkt ihre Politikerinnen und Politiker wählen. Am 19. Januar 1919 gab es die Premiere, Frauen nahmen als Kandidatin oder Wählerin an den Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung teil. Entsprechend wurde nun auch um deren Stimmen gebuhlt.

Frauen unter den „neuen Männern“

Am 2. März 1919 war es dann in Herne soweit. Nach den Kommunalwahlen vertraten erstmalig Frauen die Bürgerinnen und Bürger im Herner Stadtrat, namentlich Anna Weil (Zentrum), Berta Seidel und Sophie Wenzel (beide SPD). Der Herner Anzeiger zeigte sich mit der politischen Gleichstellung von Frauen und Männern noch nicht auf der Höhe der Zeit, titelte er am 03. März bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses doch: „Die neuen Männer“.

Siehe auch unter: herne-damals-heute.de/weltgeschehen-trifft-lokale-geschichte/die-novemberrevolution-von-1918-in-herne-und-wanne-eickel/

Jürgen Hagen

 

Kaffee, O-Saft, Hafermilch

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Auf dem Marktplatz vor dem Herner Rathaus in der Sonne sitzen und einen Kaffee oder Tee trinken – das können Besucher nun jeden Freitag an dem neuen Stand „Der Espressonist“. Damit hat der Herner Wochenmarkt nun eine zusätzliche Attraktion.

  • So sieht der neue Stand auf dem Herner Wochenmarkt aus. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Lilafarbene Stühle mit gehäkelten Sitzkissen stehen unter den Platanen am Friedrich-Ebert-Platz. Derzeit steht der Stand ziemlich weit am Parkplatz, ein wenig versteckt hinter den größeren Ständen mit Lebensmitteln. Dort ist aber genug Platz für Tische und Stühle und den Kaffeestand samt Kuchen, Brötchen und Presse für Orangensaft. Für Menschen mit Lebensmittel-Unverträglichkeiten stehen Soja- und Hafermilch bereit. Im Angebot sind außerdem die Klassiker Espresso, Latte Macchiato, Kakao und verschiedene Tees und diverse Bio-Produkte.

„Wir haben gehört, dass der Herner Wochenmarkt schön ist, haben uns den Markt angeguckt und fanden es nett. Der Platz ist idyllisch, der Markt hat eine schöne Atmosphäre“, erzählt Christine Budde, die Lebensgefährtin des Inhabers. Am ersten Tag kamen direkt viele Mütter mit ihren Kindern und nahmen auf den Stühlen Platz. Aber auch Hochzeitspaare, die auf ihre Trauung warteten, haben den Kaffeestand ausprobiert. Ansonsten sind die Besucher noch vorsichtig, schauen neugierig und lesen erst einmal aus sicherer Distanz die Karte. „Die Leute in Herne sind sehr nett und neugierig“, findet Budde.

Bisher hatte sie ihren Stand vorwiegend in Bochum aufgebaut, samstags ist der Stand dort bereits ein etablierter Treffpunkt, wie sie sagt. Außerdem steht sie mit einem der mittlerweile drei Espressonist-Stände oft auf Straßenfesten und Feiern. In Herne möchte Budde jetzt jeden Freitag aufbauen und hofft, dass bald noch mehr Menschen auf einen Kaffee dort sitzen bleiben.

Nina-Maria Haupt

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